News | 14.06.2021

Berliner Phil­har­mo­niker reagieren auf Gesell­schafts­themen

von Redaktion Nachrichten

14. Juni 2021

Die Berliner Philharmoniker präsentierten ihre Konzertsaison und zogen eine Bilanz der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Musikleben.

Bei der Vorstel­lung der kommenden Konzert­saison der haben Inten­dantin Andrea Zietz­schmann und Chef­di­ri­gent eine Bilanz der Auswir­kungen der Corona-Pandemie auf das Musik­leben gezogen. „Die Schäden für die Kultur sind schon jetzt sehr groß, und die weiteren Auswir­kungen sind nicht absehbar“, sagte Zietz­schmann am Montag. Einige Bundes­länder hätten bereits Kürzungen in den Kultur­etats ange­kün­digt. Vor allem frei­schaf­fender Künstler müssten weiter um ihre Exis­tenz bangen.

Jahres-PK Berliner Philharmoniker

Jahres-PK Berliner Phil­har­mo­niker

„Uns allen ist klar geworden, dass Kultur in unserer Gesell­schaft nicht die Rolle einnimmt, die wir vermutet hatten“, sagte Zietz­schmann. Die Stif­tung Berliner Phil­har­mo­niker wolle dafür eintreten, dass der Schutz von Kunst und Kultur im Grund­ge­setz veran­kert werde. Eine entspre­chende Peti­tion werde auch vom Deut­schen Kulturrat und von der Deut­schen Orches­ter­ver­ei­ni­gung DOV unter­stützt.

Die Inten­dantin räumte ein, dass die Berliner Phil­har­mo­niker in der Krise privi­le­giert gewesen seien. Durch Landes- und Bundes­mittel würden Verluste ausge­gli­chen, die aufgrund einer Eigen­wirt­schafts­quote von 60 Prozent sehr hoch ausfielen. Auch Chef­di­ri­gent Petrenko zeigte sich dankbar darüber, dass das Orchester über das eigene Strea­ming­portal Digital Concert Hall Konzerte aus dem leeren Saal in alle Welt über­tragen konnte.

Für die Saison 202122 planen die Phil­har­mo­niker 90 Konzerte, zwei konzer­tante Opern und Gast­spiel­reisen. Mit dem Schwer­punkt „Lost Gene­ra­tion“ soll ein Zeichen für gesell­schaft­liche Tole­ranz gesetzt werden. Auf dem Programm stehen Werke von Kompo­nisten wie , die in der NS-Zeit verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. „Wir reden in der Gesell­schaft offen über die Zunahme von Into­le­ranz, Rassismus und speziell Anti­se­mi­tismus. Die Anschläge auf Synagogen spre­chen eine deut­liche Sprache“, sagte Petrenko. „Als Insti­tu­tion und als Orchester wollen wir darauf reagieren und dage­gen­halten.

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Fotos: Screenshot