News | 22.10.2021

Briefe von Clara und Robert Schu­mann veröf­fent­licht

von Redaktion Nachrichten

22. Oktober 2021

Eine Sammlung von über 100 Briefen von Robert und Clara Schumann an Freunde und Kollegen in Dresden enthüllt neue Erkenntnisse über das bewusste Umziehen des Musikerpaares dorthin im Jahr 1844. Die Briefe enthalten auch Einblicke in das bürgerliche Leben in Dresden im 19. Jahrhundert und eine bislang unbekannte Komposition von Clara Schumann.

Eine Samm­lung von über 100 Briefen, die Clara und an Freunde und Kollegen in geschickt haben, bringt zum Teil neue Erkennt­nisse hervor. So sei der Umzug des Musiker-Ehepaares von nach Dresden Ende 1844 eine viel bewuss­tere Entschei­dung gewesen zu sein, als man bisher dachte, sagte Mither­aus­geber Carlos Lozano Fernandez am Freitag.

Robert und Clara Schumann

Robert und

„Während Clara als berühmte Pianistin hervor­ra­gende Bezie­hungen zu einigen der einfluss­reichsten Dresdner Fami­lien unter­hielt, war Robert als Redak­teur der Neuen Zeit­schrift für Musik durch Zuschriften von Mitar­bei­tern und Lesern sehr gut über die Struk­turen des Musik­le­bens in der Stadt infor­miert“, erklärte der Promo­ti­ons­stu­dent der Dresdner Hoch­schule für Musik. Es sei span­nend zu beob­achten, wie stra­te­gisch Robert Schu­mann mit manchen Brief­part­nern umge­gangen ist, wenn es darum ging, persön­liche Ziele zu errei­chen.

Die Briefe umfassen einen Zeit­raum von fast 70 Jahren. Sie deckten eine große gesell­schaft­liche Band­breite ab – „vom Post­be­amten bis König Fried­rich August II.“ – und offen­barten span­nende Einblicke in das bürger­liche Leben in Dresden im 19. Jahr­hun­dert. „Viele Brief­wechsel liegen zum ersten Mal ediert vor, etwa mit der Bankiers­fa­milie Kasle, Carl Gustav Carus oder dem Ehepaar Serre“, sagte Lozano Fernandez, der den Band zusammen mit Renate Brunner heraus­ge­geben hat. Sogar das Frag­ment einer bislang unbe­kannten Kompo­si­tion Clara Schu­manns habe man entdeckt.

Die Hoch­schule für Musik „“ Dresden forscht seit 2008 gemeinsam mit dem Robert-Schu­mann-Haus und der Akademie der Wissen­schaften Leipzig an den Korre­spon­denzen der beiden bedeu­tenden Musiker.

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