
Er spielt mit filigranem Strich, aber auch mit breitem Pinsel: Der Cellist Daniel Müller-Schott beherrscht beides meisterlich. Mit pastosem Brio schwelgt er etwa im zarten Andante der Cellosonate von Richard Strauss oder spürt zartesten vokalen Verästelungen in zwei Liedtranskriptionen des Meisters nach, überaus brillant und sorgsam sekundiert von seinem musikalischen Partner, dem Pianisten Herbert Schuch. Auch in seinen Phantastischen Variationen über Don Quixote bedenkt Strauss das Cello mit einer dankbaren Aufgabe, die Müller-Schott mit der nötigen Brillanz und Schlagfertigkeit absolviert. Das trifft ebenso auf das Melbourne Symphony Orchestra als Hauptakteur bei diesem Werk zu. Dirigent Sir Andrew Davis entfaltet mit unerbittlicher Präzision und klanglicher Virtuosität ein in jeder Beziehung fantastisches Werk, das bis heute nichts von seinem visionären Charakter eingebüßt hat.
Richard Strauss: „Don Quichotte” u.a., Daniel Müller-Schott, Herbert Schuch, Melbourne Symphony Orchestra. Sir Andrew Davis (Orfeo)