William Claxton

Eine große Reise

von Maria Goeth

8. November 2016

Im Jahr 1960 verbrachten Fotograf William Claxton und Musikexperte Joachim E. Behrendt sieben Wochen in den Vereinigten Staaten und begaben sich an die authentischsten Stätten des Jazz.

Sie besuchten nicht nur die wich­tigsten Konzert­säle in Memphis, New Orleans, oder Holly­wood, sondern recher­chierten auch abseits der berühmten Hallen, sie spazierten in Seiten­straßen, U‑Bahnhöfen und an ganz beson­dere Orte, um die Spuren ihrer Leiden­schaft zu doku­men­tieren. Das wirk­lich schöne an diesem Zeit­do­ku­ment aber ist die Tatsache, dass man – je mehr man durch die Seiten blät­tert und in den Texten schmö­kert – auch die beiden jungen Männer immer besser kennen­lernt, es ist sozu­sagen ein Spie­gel­bild der Zeit der 60er-Jahre, ein Aufein­an­der­treffen zwischen einem Deut­schen und einem Ameri­kaner, die sich zuvor nur vom Telefon her kannten und später dicke Freunde wurden. Was sie verband, war die Leiden­schaft für die Musik und die alte Schule des Jour­na­lismus, mit Linse und Block in die Tiefen vorzu­dringen und alles selbst zu erleben. Das Ergebnis sind 600 Seiten Jazz für das Auge.