News | 04.06.2020

Bund gibt eine Milli­arde Euro für Kultur-Neustart

von Redaktion Nachrichten

4. Juni 2020

Die Regierungsparteien beschließen ein Konjunkturprogramm über 130 Milliarden Euro, davon eine Milliarde Euro für die Kultur.

Die Spitzen der Regie­rungs­par­teien haben im Koali­ti­ons­aus­schuss ein Konjunk­tur­pro­gramm über 130 Milli­arden Euro zur Stär­kung der Wirt­schaft beschlossen. Für die Kultur ist dabei eine Milli­arde Euro vorge­sehen. Damit wolle man „Kultur­ein­rich­tungen dabei unter­stützen, nach der Corona-Zwangs­pause so früh wie möglich wieder ihre Tore zu öffnen“, sagte Kultur­staats­mi­nis­terin (CDU) am Donnerstag.

Monika Grütters

Monika Grüt­ters

Im Zentrum des Rettungs­pa­kets „Neustart Kultur“ stehen klei­nere und mitt­lere Kultur­stätten und ‑projekte, die vor allem privat­wirt­schaft­lich finan­ziert sind. Diesen seien die Einnahmen wegge­bro­chen, sie müssten aber dennoch Personal bezahlen, um an neuen Programmen zu arbeiten. Mit bis zu 450 Millionen Euro sollen Krea­tive aus der Kurz­ar­beit heraus­ge­holt werden und ihrer künst­le­ri­schen Arbeit nach­gehen können. Zudem sollen Live­mu­sik­stätten und Theater, die Film­branche sowie Gale­rien, sozio­kul­tu­relle Einrich­tungen und die Buch­szene die Möglich­keit erhalten, neue Aufträge an frei­be­ruf­lich Tätige und Solo­selb­stän­dige zu vergeben.

Für pande­mie­be­dingte Inves­ti­tionen wie die Moder­ni­sie­rung von Belüf­tungs­an­lagen, Online-Ticke­ting-Systeme, andere Besu­cher­füh­rung und Bestuh­lung stellt der Bund bis zu 250 Millionen Euro zur Verfü­gung. Alter­na­tive Formate und Projekte, auch digi­tale Ange­bote, werden mit bis zu 150 Millionen Euro geför­dert.

Auch Kultur­ein­rich­tungen, die regel­mäßig durch den Bund geför­dert werden, sollen Ausgleiche für coro­nabe­dingte Einnah­me­aus­fälle und Mehr­aus­gaben bekommen. Dafür sollen bis zu 100 Millionen Euro bereit­ge­stellt werden. Weiterhin sind 20 Millionen Euro für private Hörfunk­ver­an­stalter vorge­sehen. Diese seien durch den Einbruch von Werbe­ein­nahmen schwer getroffen, hätten ange­sichts des enormen Infor­ma­ti­ons­be­darfes der Öffent­lich­keit aber weiterhin hohe Perso­nal­kosten.

„Wir wollen unsere einzig­ar­tige Kultur­land­schaft retten und den Künst­le­rinnen und Künst­lern eine Perspek­tive geben“, sagte die Kultur­staats­mi­nis­terin, aus deren Etat die Mittel für dieses und das nächste Jahr zur Verfü­gung gestellt werden sollen.

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