Christoph Koncz

Auf Mozarts Geige

von Jens Laurson

9. Dezember 2020

Christoph Koncz spielt mit Les Musiciens du Louvre auf Mozarts Konzertgeige dessen Violinkonzerte.

Eine neue Einspie­lung der Violin­kon­zerte Mozarts sollte heut­zu­tage, zumin­dest aus Marke­ting­sicht, schon einen beson­deren Aufhänger haben. Insbe­son­dere wenn man vom Solisten außer­halb Wiens, wo er Konzert­meis­ter­dienst bei den Phil­har­mo­ni­kern schiebt, noch nie etwas gehört hat. Hier ist es das Instru­ment, das der Star sein soll: Mozarts eigene Konzert­geige, vom Muse­ums­staub befreit und wieder fitge­fie­delt. Nicht, dass es auf das Instru­ment jenseits der PR ankommt, selbst wenn es die schönst­klin­gende Guar­neri wäre.

Unauf­fällig-elegante Kadenzen

Gott­sei­dank wird hier viel mehr geboten, als eine unschein­bare Barock­geige mit einem berühmten toten Vorbe­sitzer: nämlich Unter­hal­tung! Die Musi­ciens du Louvre bilden die flott-federnde, graziöse, aber weder preziöse noch hastende Grund­lage zum Erfolg. spielt die musi­ka­lisch sehr, tech­nisch weniger anspruchs­vollen Konzerte erfri­schend atti­tü­den­frei, ohne Glacé­hand­schuhe und mit unauf­fällig-eleganten Kadenzen eigener Hand. Neben Frank Peter Zimmer­manns seelig­ma­chend-stim­miger- und Henning Krag­ge­ruds hoch­vir­tuoser Einspie­lung ist das wohl eine der gelun­gensten Inter­pre­ta­tionen der letzten Jahre.