Christoph Prégardien

Welt­flucht

von Roland H. Dippel

5. Mai 2020

Christoph Prégardien, die Camerata Vocale Freiburg und das Kammerorchester Basel entwerfen eine bemerkenswerte Zusammenstellung von Gesangskompositionen Regers, Mahlers und Zemlinskys.

Max Regers letzte Chor-Kompo­si­tionen, die er den im Ersten Welt­krieg gefal­lenen Soldaten gewidmet hatte, bilden den Anfang und das Ende dieser bemer­kens­werten Zusam­men­stel­lung, die mit Mahlers Rückert-Liedern und Zemlin­skys Verto­nung des 23. Psalms auch mehrere vergeis­tigte Werke aus der Vorphase zur Moderne enthält.

Die Arran­ge­ments des Kompo­nisten Gerhard Müller-Horn­bach bieten klang­liche Über­ra­schungen, weil das Basler Kammer­or­chester mit der Came­rata Vocale Getra­gen­heit und Sprö­dig­keit in ideale Bezie­hung zuein­ander setzt.

Offen­bart mit den Musi­kern einen Mehr­wert an harmo­ni­schem Reichtum und Wand­lungs­fä­hig­keit:
(Foto: Hans Morren)

Chris­toph Prégar­dien ist den lang­samen Tempi der Mahler-Lieder vollauf gewachsen. Er und die kleine Beset­zung offen­baren in diesen Arran­ge­ments einen Mehr­wert an harmo­ni­schem Reichtum und Wand­lungs­fä­hig­keit. Inso­fern ist diese Zusam­men­stel­lung auch eine packende Folge von Werken, in denen künst­le­ri­sches Krisen­be­wusst­sein sich zu einem zwar nicht immer wohligen, aber umso packen­deren Ganzen verbindet.