News | 06.10.2021

Coburger Orchester soli­da­risch mit Kissinger Kuror­chester

von Redaktion Nachrichten

6. Oktober 2021

Musicians from the Philharmonic Orchestra Landestheater Coburg have sent an open letter to the mayor and CEO of Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen, complaining about "unacceptable working conditions" and "refusal to enter into tariff negotiations," following the firing of two members of the Staatsbad Philharmonie Kissingen.

Im Tarif­kon­flikt bei der Staatsbad Phil­har­monie Kissingen erhalten die Musiker Unter­stüt­zung von Kollegen. In einem offenen Brief wenden sich die Mitglieder des Phil­har­mo­ni­schen Orches­ters Landes­theater an den Ober­bür­ger­meister der Stadt , Dirk Vogel (SPD), und die Geschäfts­füh­rerin der Baye­ri­schen Staatsbad Bad Kissingen GmbH, Sylvie Thor­mann. „Mit großer Sorge und zuneh­mender Fassungs­lo­sig­keit beob­achten wir die Entwick­lungen rund um den eska­lie­renden Tarif­kon­flikt“, heißt es in dem Brief vom Mitt­woch.

Protestaktion Staatsbad Philharmonie Kissingen

Protest­ak­tion
Staatsbad Phil­har­monie Kissingen

Man beklage unzu­mut­bare Arbeits­be­din­gungen für die Musiker des Kuror­ches­ters, die Kündi­gung zweier Kollegen und eine „schon viel zu lange andau­ernde Verwei­ge­rungs­hal­tung im Tarif­streit mit der Gewerk­schaft Deut­sche Orches­ter­ver­ei­ni­gung (DOV)“. Neben mehr als 700 gespielten Konzerten pro Saison seien die Musiker auch durch nicht­künst­le­ri­sche Tätig­keiten wie Bühnen­dienst oder Orches­ter­bi­blio­thek belastet. Dabei erhielten sie eine Bezah­lung „deut­lich unter dem schlech­testen Tarif­lohn für Orches­ter­mu­siker“. Zudem würden ihnen Tarif­er­hö­hungen, Dienst­al­ters­stufen und bran­chen­üb­liche Zuwen­dungen wie Kleider‑, Blatt- Rohr- und Saiten­geld verwei­gert.

„Die fatale öffent­liche Wahr­neh­mung und die unwür­dige Behand­lung“ der Musiker seien „für die gesamte baye­ri­sche Kultur- und Orches­ter­land­schaft beschä­mend“, schrieben die Coburger Kollegen weiter und forderten die Geschäfts­füh­rerin auf, in Tarif­ver­hand­lungen mit der DOV einzu­treten. Eine ähnliche Soli­da­ri­täts­be­kun­dung gab es bereits von den Mitglie­dern der Staats­phil­har­monie .

Ober­bür­ger­meister Vogel hatte Ende September erklärt, die Mitglieder des Kuror­ches­ters würden tarif­ge­recht bezahlt. Aller­dings habe es „in den letzten Jahren offen­kundig keine weitere konti­nu­ier­liche Entwick­lung nach oben gegeben“. Man stehe dazu, den Musi­kern mit unbe­fris­teten Arbeits­ver­trägen eine sichere und dauer­hafte Lebens­per­spek­tive zu geben. „Aber wir können und werden nicht von heute auf morgen einen Tarif­ver­trag einführen können, den wir nicht bezahlen können – und deswegen Stellen abbauen oder betriebs­be­dingt kündigen müssen“, betonte Vogel. Es müsse ein Mittelweg gefunden werden, der den Musi­kern eine finan­zi­elle Entwick­lung ermög­liche und für die Stadt bezahlbar bleibe.

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Fotos: DOV