News | 15.03.2021

DOV: Klang­körper sollten mehr Frei­schaf­fende enga­gieren

von Redaktion Nachrichten

15. März 2021

Die Deutsche Orchestervereinigung empfiehlt öffentlich finanzierten Orchestern und Profichören, freischaffende Musiker als Aushilfen einzusetzen, um ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben. Diese Empfehlung gilt bis Ende der Spielzeit 2021/22 und wird dann geprüft. Kulturstaatsministerin Grütters schlägt vor, dies in die Verträge mit Stadt- und Staatstheatern aufzunehmen.

Die öffent­lich finan­zierten Orchester und Profi­chöre sollten mit der Wieder­auf­nahme des Spiel­be­triebs vorrangig frei­schaf­fende Musiker als Orchester- und Chor­aus­hilfen einsetzen. Damit könnten die Klang­körper diesen Künst­lern eine Zukunfts­per­spek­tive geben, sagte der Geschäfts­führer der Deut­schen Orches­ter­ver­ei­ni­gung (DOV), Gerald Mertens, am Montag. „Momentan liegt das Geschäft der gesamten freien Szene weiter am Boden“, betonte er.

Orchester

Orchester

Die Empfeh­lung gelte zunächst bis Ende der Spiel­zeit 202122. Dann würde die DOV-Arbeits­gruppe der Frei­schaf­fenden und Lehr­be­auf­tragten die Wirkungen über­prüfen und gege­be­nen­falls anpassen. Frei­schaf­fende Musiker gehörten in der Corona-Krise zu den Berufs­gruppen mit den größten finan­zi­ellen Einbußen, erklärte Mertens. Viele von ihnen seien exis­ten­ziell bedroht. Betroffen seien auch junge Hoch­schul­ab­sol­venten. Während norma­ler­weise 15 Prozent im ersten Berufs­jahr eine feste Anstel­lung fänden, würden derzeit kaum noch Stellen besetzt.

Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grüt­ters (CDU) hatte am vergan­genen Freitag vorge­schlagen, „dass wir die Insti­tu­tionen verpflichten, zu einem bestimmten Anteil auch auf frei­be­ruf­liche Künstler oder andere Gruppen Rück­sicht zu nehmen. Und sie einzu­be­ziehen in ihren staat­lich subven­tio­nierten Betrieb.“ Das könne in die Verträge mit Stadt- und Staats­thea­tern aufge­nommen werden.

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Fotos: CC0 via pixabay