Jóhann Jóhannsson

Große Ruhe

von Jens Laurson

12. November 2019

Das Ensemble Echo Collectice spielt das Streichquartett, zu dem sich der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson vor seinem Tod 2018 von einem Bild Thilo Heizmanns inspirieren ließ.

12 Conver­sa­tions with Thilo Heinz­mann hört man sich am besten auf Vinyl (gibt es!) an, in einem Loft in . Rausche­bart, Hosen­träger, dicke Horn­brille, Weste und ‚Kreis­säge‘ auf dem Kopf, optional aber hilf­reich. Das letzte Werk des islän­di­schen Film- und Elek­tronik-Kompo­nisten (und Filme­ma­chers) , bevor Kokain ihm 2018 den Lebens­faden abschnitt, war ein Streich­quar­tett in 12 Sätzen eben dieses Namens. Entstanden ist es als eine Art Kolla­bo­ra­tion mit dem Künstler des Titels, vor dessen Bild Ohne Titel, 2011 (viel weiß, mit feinen schwarzen Tusche­spren­keln) Jóhannsson lange saß und kompo­nierte.

Der post­mi­ni­ma­lis­ti­sche Ton von Jóhannsson gibt sich wie der gemein­same Nenner von , und Brian Eno. Das belgi­sche Streich­quar­tett Echo Coll­ec­tive spielt das medi­tativ wirkende Werk mit großer Ruhe. Die Gespräche zwischen Auftrag­geber, Maler und Kompo­nist, die dem Werk eben­falls – abstrakt – zugrunde liegen, fließen nur so dahin, 40 Minuten lang. 

Fotos: Sachyn Mital