Hans Knappertsbusch

Elek­tri­sie­rende ­Kontraste

von Walter Weidringer

4. Januar 2019

Elektrisierende Kontraste vermitteln die Interpretationen des legendäre Dirigenten Hans Knappertsbusch.

Die Inter­pre­ta­tionen des legen­dären „Kna“ haben es in sich. Etwa die Brahms-Sinfo­nien nebst „Ouver­türen“ und „Haydn-Varia­tionen“, 1953 bis 1957 teils live mit Orches­tern aus , , , aufge­nommen. Wer würde heute im Finale der „Zweiten“ ein solches Rubato wagen, wer die Passa­ca­glia der „Vierten“ so lako­nisch und kantig darstellen? Zum Höhe­punkt wird die „Dritte“ mit den Wiener Phil­har­mo­ni­kern ( 1956): durch extrem zuge­spitzte, elek­tri­sie­rende Kontraste. Knap­perts­buschs Bruckner ist faszi­nie­rend und proble­ma­tisch zugleich, weil seinen Deutungen (hier aus Wien, , München, 1944 bis 1956) noch nicht die Origi­nal­fas­sungen zugrunde liegen. Schmerz­haft, wie vehe­ment Eingriffe in die Instru­men­tie­rung und auch manche Striche Bruck­ners Willen zuwi­der­laufen – und erstaun­lich, wie die Größe der Musik dennoch wirkt.