Ferenc Rados & Kirill Gerstein

Harmo­ni­sches Duell

von Klaus Kalchschmid

24. Oktober 2021

Ferenc Rados und Kirill Gerstein duettieren mit Mozarts Klaviersonaten zu vier Händen.

Groß­vater und Enkel könnten sie sein: der 87-jährige Ferenc Rados und , 41. Doch wenn sie Mozart-Sonaten vier­händig spielen, klingen sie wie Brüder. Wer von beiden hörbar und reiz­voll mitsummt und ‑brummt wie einst , das werden wir nie wissen, aber wer „primo“ und „secondo“ spielt, schon: Bei der C‑Dur-Sonate KV 521 widmet sich Gerstein der Ober­stimme, bei der F‑Dur-Sonate ist es Rados. Die Unter­schiede sind minimal, denn wo Pianisten sonst Einzel­kämpfer sind, müssen sie in diesen Wunder­werken der Haus­musik nicht nur subtil aufein­ander hören, sondern sitzen auch höchst intim neben­ein­ander, berühren einander an den Armen und manchmal auch an den Händen. So entsteht bei den beiden ein herr­lich harmo­ni­sches Duet­tieren, obwohl nicht zu über­hören ist, dass der eine gerne mal einen Tick schneller, der andere etwas gemä­ßigter spielen möchte und umge­kehrt, aber genau das macht den leben­digen Reiz dieser Aufnahme aus.