News | 01.03.2022
Festspielhaus stellt Zusammenarbeit mit Gergiev ein
1. März 2022
Das Festspielhaus Baden-Baden beendet die Zusammenarbeit mit dem russischen Dirigenten Valery Gergiev aufgrund seiner mangelnden Distanz zur Politik des russischen Präsidenten. Auch Sopranistin Anna Netrebko gerät in den Fokus.
Das Festspielhaus Baden-Baden stellt „bis auf weiteres“ die Zusammenarbeit mit dem russischen Dirigenten Valery Gergiev ein. Das beschlossen der Vorstand der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden und die Intendanz. „Die mangelnde Distanz von Herrn Gergiev zum aktuellen menschenverachtenden Vorgehen des russischen Präsidenten hat für uns den Ausschlag gegeben“, sagte Intendant Benedikt Stampa am Dienstag. „Wir vertreten offensichtlich nicht mehr die gleichen Werte.“
Es schmerze sehr, dies mitteilen zu müssen, betonte Stampa. Auf eine Bitte um „eine klare Stellungnahme gegen »Putins Krieg« in der Ukraine“ habe der Dirigent nicht reagiert. Gergiev hatte das Eröffnungskonzert des Festspielhauses 1998 dirigiert und war seitdem regelmäßig dort zu Gast. Im Juli 2022 sollte er zwei Konzerte mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg leiten.
Mit der Sopranistin Anna Netrebko will der Intendant ein Gespräch vor ihrem Konzert in Baden-Baden suchen, das für den 13. April mit den Berliner Philharmonikern geplant ist. „Wir wissen um die Gefahr, in der sich viele Personen des öffentlichen russischen Lebens gerade befinden und behalten uns alle Optionen vor“, erklärte Stampa. Netrebko hat mitgeteilt, dass sie sich vorerst von Auftritten zurückziehen wolle. Unter anderem hat sie ihre Mitwirkung an zwei Opernvorstellungen in Zürich Ende März abgesagt.
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