Frank Dupree

Das fetzt…

von Guido Krawinkel

5. März 2023

Frank Dupree spielt Klavierkonzerte von Nikolai Kapustin, die klingen, als seien sie Jazz-Improvisationen, und doch auskomponierte klassische Werke sind.

Zuge­geben, es ist ziem­lich abge­dro­schen, das Bonmot vom Rhythmus, in dem man mit muss, aber hier kann man wirk­lich nicht anders. Hier fetzt es vom ersten Takt an: der Pianist Frank Dupree und das Rund­funk-Sinfo­nie­or­chester Berlin unter Dominik Beykirch verwan­deln das Fünfte Klavier­kon­zert des Klassik-Jazzers Nikolai Kapustin in einen musi­ka­li­schen Hexen­kessel voller mitrei­ßender Rhythmen und rauschenden Harmo­nien. Groß­artig!

Frank Dupree und Adrian Brendle spielen vier­händig den Vierten Satz aus Nikolai Kapus­tins Sinfo­ni­etta

Ferner sind das Konzert für zwei Klaviere und Schlag­werk (packend: Mein­hard Jenne und Franz Bach) und die Sinfo­ni­etta für Klavier zu vier Händen zu hören, bei denen jeweils Adrian Brendle als zweites Paar Hände mit von der Partie ist. Auf dem Cover hat man ihn leider unter­schlagen, obwohl sein Anteil musi­ka­lisch wie prozen­tual doch ziem­lich erheb­lich ist. Wenn man mal von einigen einen Hauch zu promi­nent aufge­nom­menen Schlag­in­stru­menten absieht, ist das der einzige Makel dieser groß­ar­tigen Einspie­lung, vor der man aller­dings auch warnen könnte: Sie birgt zwei­fellos große Sucht­ge­fahr!

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Auftrittstermine und weitere Informationen zu Frank Dupree: www.frank-dupree.de

Fotos: Marco Borggreve