Hannu Lintu

Orches­trale Wucht

von Guido Krawinkel

9. August 2019

Das Finnish Radio Symphony Orchestra unter Hannu Lintu erinnert an den 1970 verstorbenen Komponisten Bernd Alois Zimmermann.

Das unter erin­nert an den 1970 verstor­benen Kompo­nisten .

Die Werke von Bernd Alois Zimmer­mann haben auch Jahr­zehnte nach dessen Tod nichts von ihrer Brisanz verloren. Ihre musi­ka­li­sche Rele­vanz ist aktuell wie zur Zeit ihrer Urauf­füh­rung, ihre Faszi­na­tion und Authen­ti­zität haben nichts von ihrer ursprüng­li­chen Qualität einge­büßt. Mehr noch als manche Werke aktu­eller Zeit­ge­nossen, lassen Werke wie die hier einge­spielten Phot­o­p­tosis und die Vocal­sin­fonie Die Soldaten in Abgründe blicken. Sie berühren, ja erschüt­tern. Das Finnish Radio Symphony Orchestra unter Hannu Lintu reizt diese beiden Werke Zimmer­manns voll­ends aus. Mit unbän­diger orches­traler Wucht aber auch feinem Klang­sinn zeichnen die Musiker ebenso mons­tröse Klan­g­erup­tionen wie feinste Veräs­te­lungen der hoch­kom­plexen Parti­turen nach. Das frühe Violin­kon­zert, das durchaus noch Einflüsse von Klas­si­kern der Moderne wie Stra­winsky oder Schost­a­ko­witsch ahnen lässt, wird von Leila Jose­fo­wicz mit groß­ar­tigem Aplomb gespielt.