News | 22.10.2021

Kompo­nist Udo Zimmer­mann gestorben

von Redaktion Nachrichten

22. Oktober 2021

Der frühere Intendant der Oper Leipzig, Udo Zimmermann, ist im Alter von 78 Jahren in Dresden gestorben. Zimmermann war Komponist und engagierte sich besonders für das Musiktheater des 20. Jahrhunderts sowie zahlreiche legendäre Inszenierungen und Uraufführungen.

Die Oper trauert um ihren früheren Inten­danten . Der Dresdner Kompo­nist starb in der Nacht zum Freitag nach langer schwerer Krank­heit in seiner Heimat­stadt. „Er ist fried­lich einge­schlafen“, sagte seine Witwe der Deut­schen Presse-Agentur (dpa). Zimmer­mann wurde 78 Jahre alt.

Udo Zimmermann (1943-2021)

Udo Zimmer­mann (1943–2021)

Der viel­seitig begabte Musiker führte die von 1990 bis 2001. Er enga­gierte sich beson­ders für das Musik­theater des 20. Jahr­hun­derts und veran­lasste zahl­reiche legen­däre Insze­nie­rungen und Urauf­füh­rungen. „Udo Zimmer­mann war für die neuere Musik­ge­schichte ein wich­tiger Inspi­rator und für die Oper Leipzig ein prägender Funda­ment­leger“, bekun­dete der heutige Inten­dant und Gene­ral­mu­sik­di­rektor der Familie sein Beileid. In Zimmer­manns Amts­zeit kamen unter anderem 62 Opern- und 21 Ballett­pre­mieren heraus, darunter „Herzog Blau­barts Burg“ von , „Eugen Onegin“ von Peter Tschai­kowsky oder Peter Konwit­schnys Insze­nie­rung von Giacomo Puccinis „La bohème“.

1943 geboren, sang Zimmer­mann von 1954 bis 1962 im Dresdner Kreuz­chor. An der Dresdner Musik­hoch­schule studierte er Kompo­si­tion, Diri­gieren und Gesang. Später wurde er Assis­tent des Inten­danten der Komi­schen Oper , Walter Felsen­stein. Von 1970 bis 1985 wirkte Zimmer­mann als Drama­turg für zeit­ge­nös­si­sches Musik­theater an der Staats­oper . In dieser Zeit kamen seine Opern­werke „Levins Mühle“, „Der Schuhu und die flie­gende Prin­zessin“ und „Weiße Rose“ zur Urauf­füh­rung. Mit seiner Ballett­kom­po­si­tion „Bren­nender Friede“ wurde die Dresdner Semper­oper 1985 wieder­eröffnet.

„Heute ist ein trau­riger Tag für die Musik­welt, für Dresden und für die Säch­si­sche Staats­oper“, sagte Semper­oper-Inten­dant Peter Theiler. „Der Tod von Udo Zimmer­mann und , deren beider Wirken auf beson­dere Weise die Sprache und den Ausdruck der Musik als bindendes Gesell­schafts­phä­nomen nach­haltig prägte, hinter­lässt eine spür­bare Lücke in unserem Kultur­leben. Der Nieder­länder Haitink, von 2002 bis 2004 Chef­di­ri­gent der Säch­si­schen , war am Donnerstag in London gestorben.

Das Euro­päi­sche Zentrum der Künste in Dresden hob Zimmer­manns Verdienste für das Haus hervor. Als Grün­dungs­in­ten­dant habe er die Einrich­tung von 2004 bis 2008 als Produk­tions- und Begeg­nungsort der Freien Künste regional, bundes­weit und inter­na­tional geprägt, sagte die heutige Inten­dantin Carena Schle­witt. „Udo Zimmer­mann hat mit seiner Arbeit in und für Hellerau einen maßgeb­li­chen Beitrag für die Öffnung und Entwick­lungs­mög­lich­keiten der zeit­ge­nös­si­schen Kultur­szene geleistet“, betonte sie. Der Leiter des von Zimmer­mann gegrün­deten Festi­vals „Dresdner Tage der zeit­ge­nös­si­schen Musik“, Moritz Lobeck, würdigte den Kompo­nisten als uner­müd­lich und inter­na­tional agie­renden Kultur­ma­nager.

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