Jürgen R. Weber

Fahn­dung nach dem Effekt

von Ruth Renée Reif

2. September 2020

Jürgen R. Weber inszeniert an der Oper Bonn Mauricio Kagels szenische Analyse Staatstheater. Premiere ist am 13. September 2020.

insze­niert an der Oper Mauricio Kagels szeni­sche Analyse Staats­theater. Première ist am 13. September 2020.

70 verschie­dene Hand­lungen in knapp 20 Minuten – Mauricio Kagel analy­siert in seiner szeni­schen Kompo­si­tion Staats­theater die Oper, das Reper­toire, die Sänger auf der Bühne und ihre Bewe­gungen. Diese werden bei Kagel zum Zweck der Hand­lung selbst. Wie Kagel betont, werden sie nicht ihres Inhalts entleert oder parodiert, sondern sie werden zu einem Inhalt an sich.

Regisseur Jürgen R. Weber
Setzt Mauricio Kagels Analyse der Kunst­form Oper in Szene: Jürgen R. Weber

Kagel zeigt damit, dass auch im klas­si­schen Reper­toire viele Hand­lungen sinnlos sind. „Die Fahn­dung nach dem Effekt lastete immer so sehr auf den Kompo­nisten, dass sie die grotesken Situa­tionen in Kauf nahmen, wenn damit eine bestimmte harmo­ni­sche Modu­la­tion sichtbar gemacht werden konnte“, erklärte er. Die Urauf­füh­rung 1971 war spek­ta­kulär, und die Hamburger Staats­oper musste unter Poli­zei­schutz gestellt werden. Jetzt bringt die Oper Bonn das kriti­sche Werk auf die Bühne. Jürgen R. Weber besorgt die Insze­nie­rung, und Daniel Johannes Mayr steht am Pult. Première ist am 13. September. Weitere Auffüh­rungen gibt es am 20. und 27. September sowie am 1. Oktober 2020.

Weitere Infor­ma­tionen zu Auffüh­rung und Beset­zung: www​.theater​-bonn​.de