
News | 30.10.2020
Ministerin Grütters in Sorge um die Kultur
30. Oktober 2020
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist wegen der Auswirkungen der Corona-Maßnahmen in großer Sorge um die Kultur. „Bei allem Verständnis für die notwendigen neuen Regelungen: für die Kultur sind die erneuten Schließungen eine echte Katastrophe“, erklärte sie am Freitag. „Sie darf nicht zum Opfer der Krise werden.“

Monika Grütters
Kultur sei weit mehr als Freizeit und Unterhaltung. „Sie ist kein Luxus, auf den man in schweren Zeiten kurzerhand verzichten kann.“ Kultur sei keine Delikatesse für Feinschmecker, sondern Brot für alle. „Und sie ist das notwendige Korrektiv in einer lebendigen Demokratie. Gerade das macht sie natürlich systemrelevant.“
Künstler und Kreative hätten sich in der Krise von Anfang an sehr solidarisch und konstruktiv gezeigt, obwohl die Corona-Krise an ihren Lebensnerv geht. „Die Kultur und die Kreativwirtschaft brauchen daher jetzt rasche Hilfen wie alle anderen Branchen auch. Das ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern das ist vor allem eine Frage der Wertschätzung.“
Betroffen seien Tausende Kinos, Privattheater, das gesamte Bühnengeschehen, Clubs sowie Festivals sowie die Beschäftigten vor und hinter den Kulissen. „Es geht um die Existenz für mehr als 1,5 Millionen Menschen, die in unserem Land mehr als 100 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt an Wertschöpfung beitragen und häufig als Soloselbständige arbeiten.“ Einnahmeausfälle in den Kultureinrichtungen müssten „schnell, effizient und großzügig“ kompensiert und „vor allem endlich eine passgenaue Förderung für die vielen Soloselbständigen“ geschaffen werden, betonte die Ministerin.
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