News | 11.08.2020

Minis­te­rium fördert Studie zu Aero­solen durch Gesang

von Redaktion Nachrichten

11. August 2020

Das Bayerische Wissenschaftsministerium unterstützt eine Studie zur Verbreitung von Aerosolen durch Gesang und Blasinstrumente mit 120.000 Euro.

Chor­proben und ‑auftritte bringen ein erhöhtes Risiko der Anste­ckung mit dem Coro­na­virus mit sich. Wissen­schaftler vom LMU Klinikum und vom Univer­si­täts­kli­nikum unter­su­chen seit Mai die Verbrei­tung von Aero­solen durch Gesang und Blas­in­stru­mente. Das Baye­ri­sche Wissen­schafts­mi­nis­te­rium unter­stützt die Studie nun mit 120.000 Euro, sagte Wissen­schafts- und Kunst­mi­nister Bernd Sibler (CSU) am Dienstag.

Sängerin vom BR-Chor

Sängerin vom BR-Chor

An dem Projekt nehmen rund 20 Mitglieder vom Chor und teil. Die Forscher messen die maxi­male Ausbrei­tung der Aerosol- und Tröpf­chen­wolke direkt nach dem Ausstoß. So wollen sie eine Grund­lage für die Defi­ni­tion von Mindest­ab­ständen schaffen.

„Den Kunst- und Kultur­be­trieb und insbe­son­dere auch wieder größere Musik­ver­an­stal­tungen zuzu­lassen, ist mir als Kunst­mi­nister eine Herzens­an­ge­le­gen­heit“, erklärte Sibler. „Doch dafür müssen wir drin­gend mehr über das Anste­ckungs­ri­siko über Aero­sole wissen.“ Das Forschungs­pro­jekt könne wert­volle Erkennt­nisse darüber liefern, wie man den Kultur­be­trieb weiter hoch­fahren und gleich­zeitig Künstler und Publikum vor einer COVID-19-Anste­ckung schützen könne, so der Minister.

Zu den Ausbrei­tungs­me­cha­nismen durch Singen und das Spielen von Blas­in­stru­menten gebe es bisher noch nicht genü­gend belast­bare Daten, um die Mecha­nismen ausrei­chend zu verstehen, betonte Matthias vom LMU Klinikum München. „Daher ist es an dieser Stelle von Dring­lich­keit, diese Daten auf wissen­schaft­li­cher Basis zu erheben, um ein sicheres Musi­zieren möglichst bald zu ermög­li­chen.“

Zur Aero­sol­ver­brei­tung beim Singen haben die Forscher bereits Mindest­ab­stände von 2 bis 2,5 Metern nach vorne und 1,5 Metern zur Seite empfohlen. Für Blas­in­stru­mente sei im Oktober/​November 2020 mit Resul­taten zu rechnen, sagte Stefan Kniesburges vom Unikli­nikum Erlangen. Ergeb­nisse zur Ausbrei­tung größerer Tröpf­chen im Raum erwarte er für Sänger und Bläser bis Februar 2021.

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Fotos: BR