
News | 29.06.2020
Mozartfest Würzburg als Bekenntnis zu Kunst und Kultur
29. Juni 2020
Das Mozartfest Würzburg zog eine positive Bilanz seiner 99. Saison mit 40 alternativen Veranstaltungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Die 100. Saison findet vom 28. Mai bis 27. Juni 2021 statt und widmet sich verschiedenen Perspektiven auf Mozart.
Das Mozartfest Würzburg hat eine selbstbewusste Bilanz seiner 99. Saison gezogen. Das Team habe in kürzester Zeit ein alternatives Programmangebot mit 40 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. „Dank des starken Rückhalts der Partner von Stadt, Land, Freundeskreis und Sponsoren konnte trotz der schwierigen planerischen Rahmenbedingungen und ohne große Erlöse aus dem Ticketing drei Wochen lang Musik live zu den Menschen gebracht werden“, sagte Intendantin Evelyn Meining am Montagabend. Das Festival war am Samstag mit einem Konzert der Berliner Lautten Compagney zu Ende gegangen.
Ursprünglich sollte das Mozartfest vom 29. Mai bis zum 28. Juni dauern. Bis Anfang März waren den Angaben zufolge bereits 83,5 Prozent der Eintrittskarten verkauft worden. Ende April mussten die 74 Konzerte an 26 Spielstätten aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Aus dem Motto „Widerstand. Wachstum. Weitergehen“, das sich eigentlich auf das kompositorische Schaffen von Mozart und Beethoven bezog, machten die Veranstalter kurzerhand „Weitergehen Mozartfest 2020“. „Dass wir es unter diesen schwierigen Vorzeichen geschafft haben, erstmals wieder Musik vor Publikum im Live-Konzert erklingen zu lassen, war eine Befreiung“, betonte Meining. Das gelte nicht zuletzt für die Musiker. Denen gegenüber habe das Mozartfest seine soziale Verantwortung in besonderer Weise wahrgenommen: „Es werden Ausfallhonorare gezahlt und Konzerte verschoben“, erklärte die Intendantin.
Die 100. Ausgabe des Festivals findet vom 28. Mai bis 27. Juni 2021 statt. Dann wollen die Veranstalter aus verschiedenen Perspektiven auf Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) blicken: Aufführungspraxis, Bildende Kunst, Geisteswissenschaften, Literatur, Medien und Tanz. Geplant sind unter anderem Konzerte mit Instrumenten aus dem Privatbesitz des Komponisten, eine Produktion der Oper „Idomeneo“ unter der musikalischen Leitung von Christophe Rousset, eine Tanzversion des „Requiem“, drei Auftragswerke, eine Vortragsreihe und eine Ausstellung zum Thema „Klangkunst – Bildkunst“.
Das Mozartfest Würzburg existiert seit 1921 und gilt als das älteste in Deutschland. Es will die Werke Mozarts pflegen, vermitteln und ein Podium für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit seiner Musik schaffen. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 24.000 Menschen das Mozartfest.
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