News | 01.03.2022

München trennt sich von Chef­di­ri­gent Gergiev

von Redaktion Nachrichten

1. März 2022

Der Münchner Oberbürgermeister hat den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, entlassen, da dieser sich nicht explizit von Russlands Invasion in der Ukraine distanziert hat. Das Orchester wird vorerst nicht mehr unter Gergievs Leitung auftreten.

Der Münchner Ober­bür­ger­meister Dieter Reiter (SPD) hat den Chef­di­ri­genten der , , entlassen. Der 68-Jährige habe sich „trotz meiner Auffor­de­rung ’sich eindeutig und unmiss­ver­ständ­lich von dem brutalen Angriffs­krieg zu distan­zieren, den Putin gegen die und nun insbe­son­dere auch gegen unsere Part­ner­stadt Kiew führt“, nicht geäu­ßert, erklärte Reiter am Dienstag. Damit werde es ab sofort keine weiteren Konzerte der Münchner Phil­har­mo­niker unter Gergievs Leitung geben.

Valery Gergiev

Valery Gergiev

Der Ober­bür­ger­meister hatte von dem Diri­genten verlangt, sich bis Montag von der russi­schen Inva­sion der Ukraine zu distan­zieren. Auf sein entspre­chendes Schreiben habe Gergiev nicht geant­wortet. „Ich hätte mir erwartet, dass er seine sehr posi­tive Einschät­zung des russi­schen Macht­ha­bers über­denkt und revi­diert. Das hat er nicht getan“, so Reiter.

In der aktu­ellen Situa­tion wäre ein klares Signal für das Orchester, sein Publikum, die Öffent­lich­keit und die Stadt­po­litik unab­dingbar gewesen, um weiter zusam­men­ar­beiten zu können. „Nachdem dies nicht erfolgt ist, bleibt nur eine sofor­tige Tren­nung“, betonte der OB.

Gergiev leitete das städ­ti­sche Orchester seit 2015. Anfang 2018 wurde sein Vertrag bis zum Ende der Saison 202425 verlän­gert. Seit Beginn des Krieges haben Orchester, Konzert­häuser und Festi­vals sowie Gergievs Künst­ler­agentur die Zusam­men­ar­beit mit dem Diri­genten aufge­kün­digt.

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