News | 01.03.2022

Netrebko sagt Auftritte in Zürich und Hamburg ab

von Redaktion Nachrichten

1. März 2022

Anna Netrebko sagt ihre Mitwirkung an "Macbeth"-Vorstellungen in Zürich ab und distanziert sich vom russischen Präsidenten Putin wegen des Krieges in der Ukraine.

Die Sopra­nistin hat ihre Mitwir­kung an den „Macbeth“-Vorstellungen der Oper Ende März abge­sagt. „Das ist keine Zeit für mich, Musik zu machen und aufzu­treten. Ich habe mich daher entschieden, mich vorerst von Auftritten zurück­zu­ziehen“, zitierte das Haus die Sängerin. „Es ist eine extrem schwie­rige Entschei­dung für mich, aber ich weiß, dass mein Publikum diese Entschei­dung verstehen und respek­tieren wird.“

Netrebko hatte den Krieg in der am Samstag ausdrück­lich verur­teilt und den Menschen in der Kriegs­re­gion ihr Mitge­fühl ausge­drückt. „Wir bewerten dieses State­ment der Künst­lerin positiv“, erklärte Inten­dant . Gleich­zeitig nehme man zur Kenntnis, dass sie sich darüber hinaus nicht vom russi­schen Präsi­denten Wladimir Putin habe distan­zieren können. Auch die Künst­lerin sei zu dem Schluss gekommen, dass sie die Vorstel­lungen in Zürich vor dem Hinter­grund der aktu­ellen Lage nicht singen wolle.

Ein für Mitt­woch in der Hamburger geplanter Auftritt Netrebkos findet eben­falls nicht statt. Das Konzert mit ihrem Ehemann, dem Tenor , und dem Aalborg Symfo­nior­kester unter der Leitung von Pier Giorgio Morandi soll am 7. September 2022 nach­ge­holt werden, hieß es auf der Website der Elbphil­har­monie.

Die Oper Zürich verur­teilte die „völker­rechts­wid­rige und menschen­ver­ach­tende Aggres­sion“ Russ­lands gegen die Ukraine. Als Zeichen der Soli­da­rität wird das Haus jeden Abend in den Farben der Ukraine beleuchtet. Beim Schluss­ap­plaus nach Vorstel­lungen tragen die Sänger die Natio­nal­fahne. Man stehe im Austausch mit rund 40 Mitar­bei­tern aus der Ukraine und aus Russ­land über persön­liche Auswir­kungen auf sie, hieß es.

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