News | 03.03.2022
Netrebko sagt weitere Auftritte ab
3. März 2022
Die Sopranistin Anna Netrebko hat alle Auftritte bis Ende des Jahres abgesagt, darunter in Produktionen von Puccinis "Turandot" und Verdis "Don Carlo", aufgrund von Forderungen, sich vom Krieg Russlands gegen die Ukraine zu distanzieren.
Nach ihrer Ankündigung „mich vorerst von Auftritten zurückzuziehen“ hat die Sopranistin Anna Netrebko nun Termine bis Ende des Jahres abgesagt. Wie die New Yorker Metropolitan Opera am Donnerstag mitteilte, wird die Sängerin an Puccinis „Turandot“ im April und Mai sowie an Verdis „Don Carlo“ im November nicht teilnehmen. Auch in der „Turandot“-Neuproduktion der Berliner Staatsoper im Juni wird Netrebko nicht singen. Die beiden Häuser hatten, wie auch andere Institutionen, die Künstlerin aufgefordert, sich vom Krieg Russlands gegen die Ukraine zu distanzieren.
Die Intendanten würdigten Netrebko als herausragende Sängerin und bedauerten ihre Absagen. „Es ist ein großer künstlerischer Verlust für die Met und für die Oper“, sagte Peter Gelb in New York. „Gleichzeitig sehen wir angesichts des brutalen Krieges keine Möglichkeit für eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit“, sagte Matthias Schulz. Der Berliner Opernchef betonte, dass russische Künstler „auch weiterhin bei uns auftreten werden und dass es gerade jetzt wichtig ist, nicht leichtfertig vorzuverurteilen und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken“.
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