"Drüben - Eine deutsche Zeitreise"

News | 03.10.2022

Dresdner Sinfo­niker gehen auf deut­sche Zeit­reise

von Redaktion Nachrichten

3. Oktober 2022

Dresdner Sinfoniker erinnern am Tag der Deutschen Einheit mit geteiltem Orchester und Mauer im Kulturpalast an die Wiedervereinigung, inklusive Uraufführung zweier Auftragskompositionen. Das Konzert soll Geschichte erlebbar machen.

Mit einem Konzert am (heutigen) Tag der Deut­schen Einheit wollen die Dresdner Sinfo­niker auf beson­dere Weise an die Wieder­ver­ei­ni­gung vor über 30 Jahren erin­nern: Beim Einlass in den Dresdner Kultur­pa­last werden die Besu­cher zufällig in „Ost“ und „West“ getrennt. Mittig durch die Zuschau­er­reihen und das Orchester verläuft eine Mauer. Von einem Wach­turm über dem Grenz­streifen aus leitet Diri­gent Jona­than Stock­hammer das geteilte Orchester.

"Drüben - Eine deutsche Zeitreise"

„Drüben – Eine deut­sche Zeit­reise“

Auf dem Programm stehen unter anderem zwei Auftrags­kom­po­si­tionen. Im ersten Teil des Konzerts wird „Utopian Melo­dies (yelling at me!)“ für geteiltes Orchester des Münchner Kompo­nisten Markus Lehmann-Horn urauf­ge­führt. Gegen Ende des Werks „fällt“ die Mauer musi­ka­lisch und real zwischen den Instru­men­ta­listen und den Zuhö­rern. Nach der Pause erklingt „Land­mark“ für wieder­ver­eintes Orchester der briti­schen Kompo­nistin Char­lotte Bray.

Mit dem Konzert „Drüben – Eine deut­sche Zeit­reise“ wollen die Dresdner Sinfo­niker das Publikum „Geschichte atmen und hautnah spüren (lassen), was es hieß, getrennt zu sein und sich wieder zu begegnen“. Für Inten­dant Markus Rind und Regis­seur Tom Quaas ist das Projekt ein persön­li­ches Anliegen, denn beide sind Zeit­zeugen: Während Rindt 1989 über die Prager Botschaft in den Westen floh, saß Quaas wegen des Vertei­lens verbo­tener Flug­blätter in Bautzen ein.

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Fotos: Christoph Püschner/Zeitenspiegel