
News | 04.10.2022
Kölner Philharmonie sagt Konzert mit Currentzis ab
4. Oktober 2022
Die Kölner Philharmonie hat das Konzert von Teodor Currentzis mit dem SWR Symphonieorchester abgesagt, da seine Nähe zum russischen Regime vermutet wird und er sich nicht zur Ukraine-Krise äußert.
Die Kölner Philharmonie hat das Konzert von Teodor Currentzis mit dem SWR Symphonieorchester im Januar 2023 abgesagt. „Wir haben uns entschlossen, das Konzert mit Teodor Currentzis abzusagen“, erklärte Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort am Dienstag. Zwar schätze man die künstlerische Leistung des Dirigenten. „Aber über ein halbes Jahr nach Kriegsausbruch sollte doch eine Haltung zu der politischen Lage erkennbar sein“, begründete der Intendant.

Teodor Currentzis
Die Aktivitäten und die Finanzierung von Currentzis« Ensembles MusicAeterna und Utopia ließen vermuten, dass der griechisch-russische Dirigent „dem russischen Régime sehr nahesteht“, fügte Louwrens hinzu. Gleichzeitig betonte er, dass sei Haus „nach wie vor sehr gerne mit dem SWR Symphonieorchester zusammenarbeitet“.
Currentzis (50) steht in der Kritik, weil er sich bisher nicht zu dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geäußert hat. Sein in St. Petersburg ansässiges Ensemble MusicAeterna wird von der teilstaatlichen russischen Großbank VTB finanziert. Das SWR Symphonieorchester, dessen Chefdirigent Currentzis seit 2018 ist, hat seinen bis 2024 laufenden Vertrag nicht verlängert. Als Nachfolger wurde kürzlich François-Xavier Roth vorgestellt. Der Franzose war von 2011 bis 2016 Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, ehe es mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zum SWR Symphonieorchester fusioniert wurde.
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