
News | 09.06.2023
Petr Popelka wird Chefdirigent der Wiener Symphoniker
9. Juni 2023
Die Wiener Symphoniker haben Petr Popelka als neuen Chefdirigenten ab 2024/25 verpflichtet. Er wird bereits in der kommenden Saison mehrere Konzerte leiten. Popelka, der auch als Komponist tätig ist, ist derzeit Chefdirigent des Prager Radio-Symphonieorchesters und leitet bis Ende der laufenden Saison auch das Norwegische Rundfunkorchester in Oslo.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada im April 2022 haben die Wiener Symphoniker einen Nachfolger gefunden. Zur Spielzeit 2024⁄25 übernimmt der Tscheche Petr Popelka den Posten, teilte das Orchester am Freitag mit. Sein Vertrag laufe zunächst über fünf Jahre. Bereits in der kommenden Saison werde er als designierter Chefdirigent mehrere Konzerte leiten. Die Musiker hätten sich in einer internen Abstimmung „mit überwältigender Mehrheit“ für die Bestellung von Popelka ausgesprochen.

Petr Popelka
Man habe sich bewusst Zeit genommen, um die passende Persönlichkeit auszuwählen, sagte Intendant Jan Nast. Eine Aufführung von Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 mit Popelka sei inspirierend, stets dialogisch und von gemeinsamer kreativer Begeisterung geprägt gewesen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit ihm einen Ausnahmekünstler gefunden haben, mit dem wir als Orchester langfristig den unverwechselbaren Geist des Orchesters weiterentwickeln können“, betonte Nast.
Der 1986 in Prag geborene Popelka erhielt seine musikalische Ausbildung sowohl in seiner Heimatstadt als auch in Freiburg. Von 2010 bis 2019 war er stellvertretender Solokontrabassist der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Seit 2022 ist Popelka Chefdirigent des Prager Radio-Symphonieorchesters. Bis Ende der laufenden Saison leitet er auch das Norwegische Rundfunkorchester in Oslo. Daneben ist er als Komponist tätig.
Chefdirigent der Wiener Symphoniker zu werden, mache ihn sehr glücklich, sagte Popelka. Schon als Jugendlicher sei er regelmäßig mit seinen Eltern von Prag nach Wien gefahren, um in dieser Stadt die besten Orchester der Welt zu hören. Hinsichtlich der Zukunft der Symphoniker denke er an seinen kleinen Sohn: „Was für ein Orchester wollen wir der nächsten Generation übergeben?“ Bei seinen Dirigaten mit den Wiener Symphonikern habe ich stets die große Leidenschaft der Musiker gespürt. „Gemeinsam haben wir die Chance, ein modernes Orchester zu beleben, das mitten in der Welt steht“, betonte er.
Im März hatten die Wiener Symphoniker Marie Jacquot zur Ersten Gastdirigentin ernannt. Die 33-jährige Französin wird ab der Saison 2023⁄24 mit dem Orchester musizieren.
Der vorherige Chefdirigent Orozco-Estrada war nach anderthalb Jahren von seinem Amt zurückgetreten. Zuvor hatte das Orchester entschieden, den ursprünglich bis Sommer 2025 laufenden Vertrag des Dirigenten nicht zu verlängern.
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