Verleihung Lotte-Lehmann-Gedächtnisring an Camilla Nylund

News | 10.11.2022

Camilla Nylund mit Lotte-Lehmann-Gedächt­nis­ring geehrt

von Redaktion Nachrichten

10. November 2022

Die Sopranistin Camilla Nylund hat den "Lotte-Lehmann-Gedächtnisring" für ihre konsequente und beeindruckende Entwicklung ihrer lyrischen Stimme erhalten. Die Auszeichnung wurde nach einer "Ariadne auf Naxos" Vorstellung auf offener Bühne überreicht.

Die Sopra­nistin Camilla Nylund hat den „Lotte-Lehmann-Gedächt­nis­ring“ erhalten. Die Auszeich­nung wurde ihr durch den Direktor der Wiener Staats­oper, Bogdan Roscic, und den Präsi­denten des Solis­ten­ver­bandes der Staats­oper, Hans Peter Kammerer, über­reicht, teilte das Haus am Donnerstag mit. Die Ehrung fand nach der Vorstel­lung von Richard Strauss« „Ariadne auf Naxos“ am Mitt­woch­abend – mit Nylund in der Titel­partie – auf offener Bühne statt.

Camilla Nylund, Hans Peter Kammerer

Camilla Nylund, Hans Peter Kammerer

„Ringe sind das älteste Zeichen von Verbun­den­heit“, sagte die aus Finn­land stam­mende Sängerin. „Eine schö­nere Aner­ken­nung als einen Ring als Freund­schafts­be­weis von der Kolle­gen­schaft kann es nicht geben. Hoffent­lich kann ich ihnen die Freude einmal zurück­geben, die sie mir damit bereitet haben.“

Nylund habe „durch konse­quente, sensible Entwick­lung ihrer genuin lyri­schen Stimme das drama­ti­sche Fach auf beein­dru­ckende Weise erobert, ohne die großen Quali­täten ihrer leuch­tenden, weichen Tonge­bung zu verlieren“, hatte es in der Begrün­dung des Solis­ten­ver­bandes geheißen. Staats­opern­di­rektor Roscic nannte Nylund „eine würdige Nach­fol­gerin der legen­dären bishe­rigen Träge­rinnen des Lotte-Lehmann-Rings“.

Der Solis­ten­ver­band der Wiener Staats­oper stif­tete den Gedächt­nis­ring 1955 zur Würdi­gung der großen Verdienste der Sopra­nistin Lotte Lehmann, die als eine der heraus­ra­genden Künst­le­rinnen der Opern­ge­schichte zum Ruhm der Wiener Staats­oper zwischen den beiden Welt­kriegen beigetragen hatte. Bis zu ihrem Tod im August 1976 war Lehmann selbst Trägerin der Auszeich­nung. Drei Jahre später übergab der Solis­ten­ver­band den Ring – dem Wunsch Lehmanns entspre­chend – an Leonie Rysanek, die als ihre Nach­fol­gerin wiederum Hilde­gard Behrens bestimmte. Nach Behrens« Tod 2009 beschloss der Solis­ten­ver­band, den Gedächt­nis­ring an Waltraud Meier zu über­geben, die den Ring nach den neuen Statuten zehn Jahre lang getragen hat.

© MH – Alle Rechte vorbe­halten.

Fotos: Wiener Staatsoper