News | 13.05.2022
Oper Leipzig würdigt früheren Direktor Brecher
13. Mai 2022
Die Oper Leipzig benennt ihre Probebühne 1 in Gustav-Brecher-Probebühne um und ehrt damit den ehemaligen Generalmusikdirektor und Komponisten Gustav Brecher, der von den Nazis aus dem Amt gedrängt wurde. Die Oper führt diesen Sommer alle 13 Opern von Richard Wagner chronologisch auf und gedenkt Brechers visionärem Projekt. Es werden auch Stolpersteine an verschiedenen Orten in Leipzig verlegt.
Die Oper Leipzig hat ihre Probebühne 1 in Gustav-Brecher-Probebühne umbenannt. Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) und Intendant Ulf Schirmer enthüllten am Freitag eine Bronzetafel mit Namen, Titel und Lebensdaten Brechers. Der jüdische Musiker, Komponist und Dirigent war von 1923 bis 1933 Generalmusikdirektor und Künstlerischer Leiter der Leipziger Oper.
Brecher hatte erstmalig die Idee, die vollendeten musikdramatischen Werke Richard Wagners in chronologischer Reihenfolge aufzuführen. Seine Vorbereitungen für das Mammutprojekt endeten, als ihn die Nazis 1933 aus dem Amt drängten.
Die ursprüngliche Vision Brechers greift die Oper Leipzig mit den Festtagen „Wagner 22“ in diesem Sommer auf. Vom 20. Juni bis zum 14. Juli werden alle 13 Opern Wagners aufgeführt. „Gustav Brecher dem unerträglichen Vergessen zu entreißen, dem er ausgeliefert wurde, empfinde ich als Auftrag und auch Ehre“, sagte Schirmer. Das Programm markiert auch das Ende seiner Amtszeit als Generalmusikdirektor (seit 2009) und Intendant (zusätzlich seit 2011).
Zu Ehren Brechers soll am kommenden Montag auch ein Stolperstein vor dem Haupteingang des Leipziger Opernhauses verlegt werden, zwei weitere Stolpersteine am ehemaligen Wohnort des Ehepaars Brecher in Markleeberg.
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