Münchner Philharmoniker unter Mirga Gražinytė-Tyla, Musikfest Berlin

News | 13.09.2023

Münchner Phil­har­mo­niker trotz Verspä­tung bril­lant

von Redaktion Nachrichten

13. September 2023

Das Konzert der Münchner Philharmoniker beim Musikfest Berlin begann mit 15 Minuten Verspätung aufgrund einer zehnstündigen Anreise. Trotzdem gab es begeisterten Applaus für eine grandiose Aufführung der "Auferstehungssymphonie" von Mahler. Das Musikfest präsentiert bis zum 18. September mehr als 60 Kompositionen.

Mit 15 Minuten Verspä­tung begann das Konzert der Münchner Phil­har­mo­niker am Dienstag beim Musik­fest Berlin. Verant­wort­lich war die Deut­sche Bahn, mit der die Musiker aus Köln kommend etwa zehn Stunden gebraucht hatten, wie der Künst­le­ri­sche Leiter des Festi­vals, Winrich Hopp, zu Beginn erklärte. Das Publikum in der Phil­har­monie zeigte volles Verständnis und ließ die Begrü­ßung mit umso herz­li­cherem Applaus ausfallen.

Münchner Philharmoniker

Münchner Phil­har­mo­niker

Unter der Leitung von Mirga Graži­nytė-Tyla präsen­tierten das Orchester und der Phil­har­mo­ni­sche Chor München die Symphonie Nr. 2 von Gustav Mahler. Trotz der für alle Musiker stra­pa­ziösen Anreise gelang der Litauerin eine gran­diose Auffüh­rung der „Aufer­ste­hungs­sym­phonie“. Die 37-Jährige inter­pre­tierte das andert­halb Stunden lange Werk sehr natür­lich, grund­ehr­lich und mit klarer Gestik. Dabei ließ sie sowohl die musi­ka­li­schen Themen als auch die Dynamik über­zeu­gend inein­an­der­fließen. Die Piano-Stellen wurden bis zum Äußersten ausge­reizt und waren trotzdem – beson­ders bei den Bläsern – bis zum Letzten hörbar. Einen eben­sol­chen Hörge­nuss bildete auch der Klang der Strei­cher, der sich samten im Saal ausbrei­tete. Auch der Chor (Einstu­die­rung: Andreas Herr­mann) über­zeugte. Die Sopra­nistin Talise Trevigne und die Altistin Okka von der Damerau boten ausge­wo­gene Solo-Stellen, fügten sich aber gleich­zeitig in den inter­pre­ta­to­ri­schen Kontext mit den Instru­men­ta­listen und Sängern ein. Am Schluss gab es begeis­terten Beifall mit Ovationen im Stehen und Bravo-Rufen.

Mit dem Musik­fest starten die Berliner Klang­körper – die Phil­har­mo­niker, das Deut­sche Symphonie-Orchester, das Konzert­haus­or­chester mit seiner neuen Chef­di­ri­gentin Joana Mall­witz sowie das Rund­funk-Sinfo­nie­or­chester – und inter­na­tio­nale Orchester, Ensem­bles und Solisten jeweils in die neue Spiel­zeit. In diesem Jahr stehen bis zum 18. September mehr als 60 Kompo­si­tionen auf dem Programm. Spiel­stätten des Musik­fests 2023 sind der Große Saal und der Kammer­mu­sik­saal der Phil­har­monie Berlin sowie bei einem Konzert die Geth­se­ma­n­e­kirche.

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Fotos: Tereze Rozenberga