
News | 17.11.2022
Komponist Holliger mit Robert-Schumann-Preis geehrt
17. November 2022
Der Schweizer Komponist Heinz Holliger wurde mit dem Robert-Schumann-Preis für seine Arbeit in Verbindung von Musik und Dichtung ausgezeichnet. Die Jury lobte seine vielseitige Arbeit, die psychische Grenzbereiche auslotet und physische Grenzen für Interpreten überwinden lässt. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
Der Komponist Heinz Holliger (83) ist mit dem Robert-Schumann-Preis für Dichtung und Musik ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Donnerstagabend das künstlerische Lebenswerk des Schweizers. In Holligers vielseitigem Wirken berührten sich Musik und Dichtung, „indem sie sich in einer prismatischen Vielfalt befragen und herausfordern“, erklärte die Jury.

Heinz Holliger
Dabei gehe es nicht um eine Ergänzung und schon gar nicht um gesicherte Wahrheiten. „In seinen Kompositionen lässt er eine Fülle an Hörperspektiven zu – und auch offen.“ Für die Jury sind es „psychische Grenzbereiche, die Holliger auslotet.“ Dabei und dafür müssten die Interpreten oft auch physische Grenzen überwinden. „Bei aller Hörarbeit, die Holliger vom Publikum verlangt, ist seinen Stücken eine sinnliche, bisweilen auch soghafte und sogar unterhaltsame Qualität eigen, die ohne eine wechselseitige Verdichtung von Musik und Dichtung undenkbar wäre.“
Der Robert-Schumann-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Stifter ist die Mainzer Strecker-Stiftung. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Pierre Boulez, Wolfgang Rihm, Aribert Reimann, Jörg Widmann und zuletzt Olga Neuwirth.
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