"Médée", Staatsoper Berlin 2023

News | 19.11.2023

Staats­oper Berlin begeis­tert mit Char­pen­tiers „Médée“

von Redaktion Nachrichten

19. November 2023

Die Berliner Staatsoper Unter den Linden hat zum ersten Mal die Oper "Médée" des französischen Komponisten Marc-Antoine Charpentier aufgeführt. Die Premiere am Sonntagabend erhielt viel Applaus für das Sängerensemble und das Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Regisseur Peter Sellars inszenierte die Oper, die erstmals 1693 in Paris uraufgeführt wurde.

Mit „Médée“ hat die Berliner Staats­oper Unter den Linden erst­mals in ihrer Geschichte eine Oper des fran­zö­si­schen Kompo­nisten Marc-Antoine Char­pen­tier (um 1643 – 1704) auf die Bühne gebracht. Bei der Première am Sonn­tag­abend im Rahmen der „Barock­tage“ gab es viel Applaus für das stark besetzte Sänger­ensemble und das Frei­burger Barock­or­chester unter der Leitung von Sir Simon Rattle.

"Médée"

„Médée“

Regis­seur Peter Sellars gelang eine emotional ergrei­fende Insze­nie­rung der 1693 in Paris urauf­ge­führten „Tragédie en musique“. Seine plas­ti­sche und leben­dige Bühnen­sprache passte orga­nisch mit der Musik zusammen. Der US-Ameri­kaner bekam bei seinem Haus­debüt eben­falls viel Beifall, in den sich auch Unmuts­äu­ße­rungen mischten.

Rattle und die Frei­burger, die seit Rameaus „Hippo­lyte et Aricie“ bei den ersten Barock­tagen der Staats­oper 2018 regel­mäßig zusam­men­ar­beiten, spre­chen eine Sprache. Der Diri­gent versteht es, die Dynamik auszu­reizen und die Tempi genau auf den Punkt zu setzen. So sind die Musiker souve­räne und orga­ni­sche Unter­stüt­zung für die Sänger. Neben Magda­lena Kožená in der Titel­partie bril­lierten etwa Reinoud Van Mechelen als Jason, Luca Tittoto als Créon, Carolyn Sampson als Créuse, Jehanne Amzal als Cléone sowie Gyula Orendt als Oronte. Der Staats­opern­chor wurde von Dani Juris einstu­diert.

Die fünften Barock­tage der Berliner Staats­oper beleuchten das Sujet „Medea“ mit gleich drei verschie­denen Werken: Neben der Première von Char­pen­tiers „Médée“ gibt es als Wieder­auf­nahme Luigi Cheru­binis „Medea“ in der Regie von Andrea Breth (2018), erst­mals gespielt von der Akademie für Alte Musik unter Chris­tophe Rousset, und das gleich­na­mige, selten aufge­führte Melo­dram des Mozart-Zeit­ge­nossen Georg Anton Benda, konzer­tant im Pierre-Boulez-Saal. Zudem ist die Produk­tion von Mozarts „Mitri­date, Re di Ponto“ von den Barock­tagen 2022 wieder zu erleben. Ergänzt wird das zehn­tä­gige Programm um zahl­reiche Konzerte. Während des zehn­tä­gigen Festi­vals befindet sich die Staats­ka­pelle Berlin auf einer Nord­ame­rika-Tournee.

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Fotos: Annabelle Rosenberg