Trio Incendio

News | 20.06.2023

Hans-Gál-Preis an tsche­chi­sches Trio Incendio

von Redaktion Nachrichten

20. Juni 2023

Das tschechische Trio Incendio erhält den Hans-Gál-Preis für seine klare, einfallsreiche und sensible Interpretation von Komponisten und seiner Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird in Verbindung mit einem Konzert am 1. Dezember verliehen.

Das Trio Incendio aus der Tsche­chi­schen Repu­blik erhält den dies­jäh­rigen Hans-Gál-Preis. Das 2016 gegrün­dete Ensemble zeichne sich „durch stilis­ti­sche Klar­heit, Esprit und höchste Sensi­bi­lität aus“, teilte die Mainzer Akademie der Wissen­schaften und der Lite­ratur am Dienstag mit. „Die Inter­pre­ta­tionen des Trios zeugen von höchster Verant­wor­tung gegen­über Text und Geist des Kompo­nisten in Verbin­dung mit einer faszi­nie­renden künst­le­ri­schen Deutung und der seltenen Fähig­keit, Verbor­genes »zwischen den Zeilen« aufzu­spüren. So gelingen Auffüh­rungen von höchster Dichte und Atmo­sphäre“, erklärte die Jury.

Trio Incendio

Trio Incendio

Der Hans-Gál-Preis wird seit 2020 an ein inter­na­tio­nales Nach­wuchs­en­semble vergeben. Die Auszeich­nung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die dies­jäh­rige Verlei­hung soll am 1. Dezember statt­finden. Die Feier ist verbunden mit einem Konzert der Preis­träger Karo­lina Fran­tišová (Klavier), Filip Zaykov (Violine) und Vilém Petras (Violon­cello), bei dem auch ein Werk von Hans Gál aufge­führt wird.

Der Hans-Gál-Preis erin­nert an den Kompo­nisten, Musik­wis­sen­schaftler und ‑pädagogen (1890–1987), der von 1929 bis 1933 Direktor des Konser­va­to­riums Mainz war. Wegen seiner unga­risch-jüdi­schen Abstam­mung wurde er nach der Macht­er­grei­fung durch die Natio­nal­so­zia­listen beur­laubt und emigrierte zunächst nach Öster­reich, 1938 nach Groß­bri­tan­nien. 1945 wurde er briti­scher Staats­bürger und unter­rich­tete bis 1955 an der Univer­sität Edin­burgh.

Die Auszeich­nung wird von der Akademie der Wissen­schaften und der Lite­ratur Mainz und der Stif­tung Villa Musica Rhein­land verliehen. Die bishe­rigen Preis­träger waren das Streich­quar­tett Esmé aus Köln, das fran­zö­si­sche Trio Sōra und das Javus Quar­tett aus Salz­burg.

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Fotos: Schubidu Quartet