Vorstellung Siegerentwurf Ausweichspielstätte für Oper Stuttgart

News | 20.06.2023

Sanie­rung Oper Stutt­gart: Entwurf für Interim ausge­wählt

von Redaktion Nachrichten

20. Juni 2023

Stuttgart wählt Architektur-Team für temporäre Opernaufführungen während Sanierung des Opernhauses aus. Die Kosten für die zeitweilige Oper sind auf 224 Millionen Euro geschätzt, die Bauarbeiten sollen 2026 beginnen.

Die Sanie­rung des Stutt­garter Opern­hauses ist einen wich­tigen Schritt weiter­ge­kommen: Im euro­pa­weit ausge­schrie­benen Wett­be­werb für eine Ausweich­spiel­stätte ist ein Entwurf ausge­wählt worden, teilte die Stadt am Dienstag mit. Die gemein­same Arbeit von a+r Archi­tekten (Stutt­gart) und NL Archi­tects (Amsterdam) habe sich unter 20 Beiträgen durch­ge­setzt. Die Jury bestand aus Fach­leuten, Gemein­de­rats- und Land­tags­mit­glie­dern sowie Vertre­tern der Stadt­ver­wal­tung und des Landes.

Siegerentwurf Ausweichspielstätte für Oper Stuttgart

Sieger­ent­wurf Ausweich­spiel­stätte für Oper Stutt­gart

In dem Interim sollen während der acht- bis zehn­jäh­rigen Sanie­rung des histo­ri­schen Litt­mann-Baus Auffüh­rungen der Staats­oper Stutt­gart und des Stutt­garter Balletts statt­finden. Zudem bietet es Raum für Produk­tion, Proben, Lager, Tech­ni­sche Dienste und Teile der Verwal­tung der Würt­tem­ber­gi­schen Staats­theater. Nach der Rück­kehr von Oper und Ballett in ihr Stamm­haus sollen Teile der Gebäude für das Krea­tiv­zen­trum „Maker City“ genutzt werden.

Die Kosten für die Inte­rims­oper im neuen Stadt­teil Rosen­stein sind mit 224 Millionen Euro veran­schlagt. Die Bauar­beiten sollen 2026 beginnen, so dass der Spiel­be­trieb im Jahr 2029 aufge­nommen werden kann. „Das Signal ist: Jetzt geht’s los“, sagte Baden-Würt­tem­bergs Kultur­staats­se­kretär Arne Braun (Grüne). „Ich glaube, dass wir eine nach­hal­tige und wirt­schaft­liche Lösung für dieses komplexe Baupro­jekt gefunden haben“, fügte Finanz­staats­se­kre­tärin Gisela Splett (Grüne) hinzu. WST-Inten­dant Marc-Oliver Hendriks lobte den „gelun­genen“ Sieger­ent­wurf.

Das 1912 nach einem Entwurf von Max Litt­mann fertig­ge­stellte Opern­haus muss drin­gend saniert werden. Das Dach des denk­mal­ge­schützten Gebäudes ist marode und wurde kürz­lich bei Unwet­tern teil­weise abge­deckt. Zudem wird für die Probe­räume Platz benö­tigt. Die Bühnen­technik stammt aus den 1980er Jahren und ist entspre­chend veraltet. Umstritten ist der Einbau einer modernen Kreuz­bühne für schnel­lere und einfa­chere Bühnen­bild­wechsel. Alle Maßnahmen könnten mehr als eine Milli­arde Euro erfor­dern.

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Fotos: Stadt Stuttgart / Leif Piechowski/Lichtgut