Stephen Gould (1962-2023) in "Tannhäuser", Wiener Staatsoper

News | 20.09.2023

Tenor Stephen Gould gestorben

von Redaktion Nachrichten

20. September 2023

Der US-amerikanische Tenor Stephen Gould ist im Alter von 61 Jahren an Gallengang-Krebs gestorben. Er war ein weltweit bedeutender Wagnersänger und erhielt den Titel "Österreichischer Kammersänger". Gould trat regelmäßig an renommierten Opernhäusern auf und wurde bei den Bayreuther Festspielen gefeiert. Die Vorstellung von "Tristan und Isolde" am Abend wird ihm gewidmet.

Der US-ameri­ka­ni­sche Tenor Stephen Gould ist tot. „Mit großem Bedauern müssen wir bekannt­geben, dass Kammer­sänger Stephen Gould gestern verstorben ist“, teilte seine Künst­ler­agentur am Mitt­woch mit. „Wir sind fassungslos und in tiefer Trauer.“ Ende August hatte der Sänger (Jahr­gang 1962) seinen Rückzug von der Bühne verkündet. Erst vor zwei Wochen verkün­dete er dann, dass bei ihm Gallen­gang-Krebs mit Kompli­ka­tionen diagnos­ti­ziert worden sei. „Hierfür gibt es keine Heilung“, fügte er hinzu.

Stephen Gould (1962-2023)

Stephen Gould (1962–2023)

Der aus dem US-Bundes­staat Virginia stam­mende Helden­tenor war einer der welt­weit bedeu­tendsten Wagner­sänger unserer Zeit. Regel­mäßig gastierte er an den Opern­häu­sern in Amsterdam, Berlin, Dresden, London, Paris, Wien und Zürich. 2015 wurde ihm der Titel „Öster­rei­chi­scher Kammer­sänger“ verliehen.

„Stephen Gould war ein Sänger, dem die Wiener Staats­oper in allen Bedeu­tungen des Wortes vertraut war: Wie das Publikum ihn liebte, so schätzte er das Haus, das er einmal im Gespräch auch als Heimat bezeich­nete“, erklärte Staats­opern­di­rektor Bogdan Roščić. Seit seinem Haus­debüt 2004 stand Gould in 105 Vorstel­lungen auf der Staats­opern­bühne. Die Vorstel­lung von Wagners „Tristan und Isolde“ am Abend soll dem Künstler gewidmet werden.

Bei den Bayreu­ther Fest­spielen, wo Gould als Publi­kums­lieb­ling gilt, musste er in diesem Jahr die Titel­par­tien in „Tristan und Isolde“ sowie in „Tann­häuser“ abgeben. Mit der Bekannt­gabe der tatsäch­li­chen Schwere seiner Erkran­kung hatte er bewusst bis nach dem Ende der Richard-Wagner-Fest­spiele gewartet. Von 2004 bis 2022 war der Tenor in nahezu 100 Vorstel­lungen auf dem Grünen Hügel zu erleben. „Wir danken Stephen Gould für die vielen unver­gess­li­chen Abende bei den Bayreu­ther Fest­spielen, die er uns mit seiner einzig­ar­tigen Stimme und seiner gran­diosen Bühnen­prä­senz schenkte“, hieß es auf der Website des Festi­vals.

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Fotos: Michael Pöhn