Domen Križaj (Sharpless), Kelsey Lauritano (Suzuki), Jakob Fritschi (Das Kind Dolore) und Heather Engebretson (Butterfly) in "Madama Butterfly", Oper Frankfurt 2022

News | 22.05.2022

Heather Enge­bretson begeis­tert als „Madama Butterfly“

von Redaktion Nachrichten

22. Mai 2022

Heather Engebretson's outstanding debut as Cio-Cio-San in Puccini's "Madama Butterfly" at the Frankfurt Opera received a standing ovation from the crowd. The minimalist production underscored Engebretson's bravado, while Antonello Manacorda delivered an intensive musical interpretation of the opera.

Bravo­chöre bran­deten Heather Enge­bretson entgegen, als sie am Sonn­tag­abend nach ihrem über­ra­genden Debüt von Puccinis „Madama Butterfly“ an der Frank­furter Oper allein vor den Vorhang trat. Ihre tief bewe­gende Verkör­pe­rung der japa­ni­schen Geisha Cio-Cio-San, der sie mit mutigem Körper- und Stimm­ein­satz tragi­sche Größe verlieh, ließ niemandem im voll­be­setzten Opern­haus kalt.

"Madama Butterfly"

„Madama Butterfly“

Die bewusst redu­zierte, japa­ni­schen Exotismus ausspa­rende Insze­nie­rung von R. B. Schlather und Bühnen­bildner hob die darstel­le­ri­schen Quali­täten der US-ameri­ka­ni­schen Sopra­nistin umso stärker hervor und bot in ihrer mini­ma­lis­ti­schen Strenge einen lebhaften Kontrast zum Dirigat Anto­nello Mana­cordas. Der hatte sich bei seinem Puccini-Debüt hörbar mit foren­si­scher Genau­ig­keit in die Partitur vertieft und lieferte eine unge­wöhn­lich inten­sive Inter­pre­ta­tion voll seltener Farben aus dem Orches­ter­graben.

Großen Applaus ernteten auch die Ensem­ble­mit­glieder Domen Krizaj als mitfüh­lender Konsul Shar­pless, Mezzo­so­pra­nistin Kelsey Lauri­tano in der Rolle der treuen Dienerin Suzuki und der wuch­tige Onkel Bonze von Kihwan Sim. Heirats­ver­mittler Goro, den Hans-Jürgen Lazar mit mali­ziöser Schmie­rig­keit ausstat­tete, zog als böser Clown über­zeu­gend die Fäden. Großen Achtungs­ap­plaus erntete Vincenzo Costanzo, der als Pinkerton kurz­fristig für den erkrankten Evan Leroy Johnson einge­sprungen war, während Regis­seur Schlather einige Buhs einste­cken musste.

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Fotos: Barbara Aumüller