Achim Freyer

News | 23.10.2023

Konrad-Wolf-Preis an Achim Freyer

von Redaktion Nachrichten

23. Oktober 2023

Achim Freyer, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner und Maler, erhält den Konrad-Wolf-Preis 2022. Die Verleihung der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 8. Dezember 2023 statt.

Der Regis­seur, Bühnen- und Kostüm­bildner und Maler Achim Freyer erhält den Konrad-Wolf-Preis 2022. Die Verlei­hung der mit 5.000 Euro dotierten Auszeich­nung soll am 8. Dezember 2023 statt­finden – ausnahms­weise erst in diesem Jahr, wie die Berliner Akademie der Künste am Montag mitteilte. Mit ihrer Wahl unter­streiche die Jury die eminente Bedeu­tung des 89-Jährigen für die Formung des Regie­thea­ters in Deutsch­land seit den 1960-er Jahren.

Achim Freyer

Achim Freyer

„Bereits in der frühen Zusam­men­ar­beit mit Ruth Berg­haus, Benno Besson und Adolf Dresen wurden seine Bühnen­bilder zum ins Bewusst­sein sich drän­genden, die Hand­lung fordernden Sinnes- und Gedan­ken­raum“, hieß es in der Jury­be­grün­dung. „Allein die Nicht­un­ter­ord­nung einer unter die andere Kunst barg eine system­spren­gende Kraft, die Achim Freyer auch als Regis­seur in das west­deut­sche Theater einbrachte, die er als Thea­ter­ma­cher und Maler bis heute als krea­tiven Fundus der Erneue­rung uner­schöpf­lich verviel­fäl­tigte, durch einen bild­ne­ri­schen Erfin­dungs­reichtum, der, in einem luziden Spiel von Grenz­über­schrei­tung und Symbiose zwischen beiden, Bildende Kunst und Theater nach­haltig in ein neues, egali­täres Verhältnis gesetzt hat.“

Der gebür­tige Berliner arbei­tete zunächst in seiner Heimat­stadt als Bühnen- und Kostüm­bildner an der Staats­oper und dem Deut­schen Theater. 1972 nutzte er ein Italien-Gast­spiel zur Flucht in den Westen. In der Zusam­men­ar­beit mit Regis­seuren wie Hans Lietzau und Claus Peymann setzte er künst­le­ri­sche Maßstäbe der Bühnen­bild­kunst. Seither insze­niert Freyer auch selbst Schau­spiel und Musik­theater. Für sein Bühnen­schaffen erhielt er zahl­reiche Auszeich­nungen, darunter 2022 den Deut­schen Thea­ter­preis „Der Faust“ für sein Lebens­werk.

Benannt nach dem Film­re­gis­seur und lang­jäh­rigen Präsi­denten der Akademie der Künste der DDR wird der Konrad-Wolf-Preis seit 1986 jähr­lich für heraus­ra­gende künst­le­ri­sche Leis­tungen auf den Gebieten der Darstel­lenden Kunst oder der Film- und Medi­en­kunst alter­nie­rend von den beiden Sektionen der Akademie vergeben. Zu den bishe­rigen Preis­trä­gern zählen Ruth Berg­haus (1988), Jürgen Flimm (1994), Jossi Wieler (2002) und 2015 Chris­toph Schlin­gen­sief (posthum).

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Fotos: Lucie Jensch