Heinrich-Schütz-Preis, Vorder- und Rückseite

News | 26.09.2022

Hein­rich-Schütz-Preis an zwei Verlage

von Redaktion Nachrichten

26. September 2022

Die Verlage Bärenreiter und Carus erhalten den Internationalen Heinrich-Schütz-Preis zum 350. Todestag des Komponisten. Ihre Arbeit sei Basis für Wissenschaft und Musizierpraxis.

Der Inter­na­tio­nale Hein­rich-Schütz-Preis geht in diesem Jahr erst­mals an zwei Insti­tu­tionen. Zum 350. Todestag des Kompo­nisten (1585–1627) werden die Verlage Bären­reiter (Kassel) und Carus (Stutt­gart) ausge­zeichnet, wie das gleich­na­mige Musik­fest am Montag mitteilte. Beide Häuser stellten sich in beson­derer Weise seit Jahr­zehnten „einer Mammut­auf­gabe im Zeichen des Sagit­ta­rius“, begrün­dete Inten­dantin Chris­tina Sieg­fried die Entschei­dung. „Ihre Arbeit ist Basis für Wissen­schaft und Musi­zier­praxis.“

Heinrich-Schütz-Preis

Hein­rich-Schütz-Preis

Bei Bären­reiter erscheinen seit 1955 die Bände der „Neuen Ausgabe sämt­li­cher Werke“ von Hein­rich Schütz als eine quel­len­kri­ti­sche Ausgabe für den wissen­schaft­li­chen ebenso wie prak­ti­schen Gebrauch. Die seit 1979 heraus­ge­ge­benen „Schütz-Jahr­bü­cher“ wiederum bildeten ein wich­tiges Forum für die wissen­schaft­liche Erschlie­ßung des viel­schich­tigen Œuvres von Schütz, hieß es. Im Fest­jahr Schütz2022 kam das „Schütz-Hand­buch“ hinzu und soll das „Schütz-Werk­ver­zeichnis“ noch folgen.

Im Carus-Verlag star­tete Ende der 1960er Jahre eine wissen­schaft­lich-kriti­sche Edition Schütz’scher Werke. Die „Stutt­garter Schütz-Ausgabe“ erscheint seit 1971. Beson­ders taug­lich für die Praxis seien die parallel heraus­ge­ge­benen zwei­spra­chigen Einzel­werk­aus­gaben und das Auffüh­rungs­ma­te­rial zu (fast) allen Stücken. Auf Grund­lage dieser Ausgabe wurde zwischen 2009 und 2019 eine „Schütz-Gesamt­ein­spie­lung“ durch den Dresdner Kammer­chor unter Leitung von Hans-Chris­toph Rade­mann reali­siert, die 20 Folgen auf insge­samt 27 CDs umfasst.

Der undo­tierte Preis, eine von der Bild­hauerin Anna Fran­ziska Schwarz­bach gestal­tete Silber­me­daille, wird am 16. Oktober im Rahmen des Abschluss­kon­zerts des Hein­rich-Schütz-Musik­fests im säch­si­schen Torgau verliehen.

Das Hein­rich-Schütz-Musik­fest beleuchtet seit mehr als 20 Jahren das Schaffen des deut­schen Kompo­nisten an seinen origi­nalen Wirkungs­stätten in Weißen­fels, Zeitz, Bad Köstritz, Gera und Dresden. Die dies­jäh­rige Ausgabe beginnt am 7. Oktober und steht unter dem Motto „weil ich lebe“.

Seit 2018 vergibt das Festival jähr­lich den Hein­rich-Schütz-Preis für heraus­ra­gende Leis­tungen in der Vermitt­lung und Verbrei­tung der Musik des Kompo­nisten und seiner Zeit. Die bishe­rigen Preis­träger waren Hans-Chris­toph Rade­mann, Sir Roger Norrington, Fran­çoise Lasserre und im vorigen Jahr Werner Breig.

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Fotos: Mathias Marx