News | 13.09.2020

Oper Frank­furt trägt zur Saison­er­öff­nung Trauer

von Redaktion Nachrichten

14. September 2020

Die Oper Frankfurt eröffnete die Saison mit einem Programm zum Thema Tod, um Künstler des Chors und des Orchesters ins Rampenlicht zu rücken, die durch Corona betroffen waren. Die Aufführung von "The Medium" wurde sehr positiv aufgenommen.

Die erste Première der Saison an der Oper widmete Inten­dant Bernd Loebe am Sonn­tag­abend ganz dem Thema Tod. Schwarze Masken zu schwarzen Smokings trugen die 30, über die gesamte Bühnen­breite verteilten Mitglieder des Männer­chores beim eröff­nenden „Gesang der Geister über den Wassern“ von . Eben­falls in langen Trau­er­flor gehüllt, berührten die anschlie­ßend weihe­voll von 30 Sänge­rinnen des Frau­en­chors ins Halb­rund entsen­deten „Vier Gesänge“ von , zart begleitet von zwei Hörnern und einer Harfe im Orches­ter­graben. Als Gene­ral­mu­sik­di­rektor Sebas­tian Weigle dann 25 Musiker zu Witold Luto­slaw­skis „Trau­er­ge­sang“ auf die Bühne holte, wurde die szeni­sche Absicht deut­lich: Nämlich alle Künstler aus ihrer Unsicht­bar­keit ins Schein­wer­fer­licht zu holen, die vom Auftritts­verbot unter Corona beson­ders hart betroffen sind: den großen Chor und das Orchester.

"The Medium"

„The Medium“

Beju­belt wurde der sich anschlie­ßende Opern­scho­cker „The Medium“ von Cian Carlo Menotti, der als wahn­sin­nige Toten­sé­ance bereits im Sommer 2019 im Bocken­heimer Depot Première feierte. Regis­seur Hans Walter Richter stellte die Insze­nie­rung klug für das Große Haus um und konnte sich in Dshamilja Kaiser über eine ebenso wuch­tige Sängerin der sadis­ti­schen Madame Flora freuen wie in der Origi­nal­be­set­zung. Gloria Rehm über­zeugte als mitleid­volle Monica, während der 18-jährige Schüler Marek Löcker sein über­ra­gendes stummes Spiel vom letzten Sommer wieder­holte.

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