News | 09.12.2020

Oper Zürich mit Rekord­zahlen vor Corona

von Redaktion Nachrichten

9. Dezember 2020

Das Opernhaus Zürich verzeichnete in der ersten Hälfte der Saison 2019/20 Rekordzahlen, konnte aber nach Ausbruch der Corona-Pandemie nur ein reduziertes Programm anbieten. Die Ticketeinnahmen sanken von knapp 26 Millionen Franken auf 15 Millionen Franken, was zu einem Verlust von 166.641,50 Franken führte. Das Opernhaus erhielt jedoch durch Sponsoring und Spenden 9,4 Millionen Franken.

Das Opern­haus hat eine geteilte Bilanz der Saison 201920 gezogen. In der ersten Hälfte bis zum Beginn der Corona-Pandemie habe man Rekord­zahlen verzeichnet, teilte das Haus am Mitt­woch mit. Ab 13. März konnte das geplante Programm nicht mehr gezeigt werden. Im Juli wurde ein kleines Ersatz­pro­gramm ange­boten.

In der verkürzten Saison präsen­tierte das Opern­haus insge­samt 199 Vorstel­lungen (2018/19: 337), die von 140.569 Zuschauern (Vorjahr: 243.021) besucht wurden. Die Auslas­tung auf der Haupt­bühne stieg um 0,8 Prozent­punkte auf 91,0 Prozent. In der Sparte Oper wuchs sie gegen­über dem Vorjahr von 90,2 Prozent auf 91,0 Prozent. Die Phil­har­mo­ni­schen Konzerte kamen auf 90,0 Prozent (2018/19: 88,5) und die Lieder­abende auf 70,1 Prozent (Vorjahr: 66,8): Das konnte seinen Wert von 98,0 Prozent halten.

Wegen der Corona-bedingten Vorstel­lungs­ab­sagen sanken die Ticket­ein­nahmen gegen­über dem Vorjahr von knapp 26 Millionen Franken (rund 24 Millionen Euro) auf 15 Millionen Franken (knapp 14 Millionen Euro). Durch Spon­so­ring und Spenden erhielt das Haus 9,4 Millionen Franken (8,7 Millionen Euro), das seien vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Während des ersten Lock­downs von Mitte März bis Anfang Juli befand sich das Opern­haus weit­ge­hend in Kurz­ar­beit. Die Arbeits­lo­sen­kasse zahlte dafür vier Millionen Franken (3,7 Millionen Euro). Zur Absi­che­rung drohender Verluste wegen der anhal­tenden Corona-Krise musste eine Rück­stel­lung in Höhe von 5,5 Millionen Franken (5,1 Millionen Euro) gebildet werden. Als Folge davon weist das Opern­haus Zürich für 201920 einen Verlust von 166.641,50 Franken (154.826,62 Euro) aus, im Vorjahr hatte es 46.422.600 Franken (43.131.238 Euro) Gewinn erzielt.

„Die beispiel­lose Situa­tion, in der sich die globale Kultur­land­schaft seit März 2020 befindet, hinter­lässt natür­lich auch im Geschäfts­ab­schluss der Opern­haus Zürich AG für die Spiel­zeit 201920 ihre Spuren“, erklärte Verwal­tungs­rats­prä­si­dent Markus Notter. Dank der Einnahmen aus der ersten Saison­hälfte sowie durch Spar­maß­nahmen und Kurz­ar­beit sei man gut durch die Schlie­ßung im Früh­jahr gekommen. Der zweite Lock­down in der laufenden Saison habe wiederum weit­rei­chende Folgen auf das Opern­haus und stelle eine noch größere Heraus­for­de­rung dar.

© MH – Alle Rechte vorbe­halten.

Fotos: Dominic Büttner