News | 29.09.2020

„Opern­haus des Jahres“ in Frank­furt und Genf

von Redaktion Nachrichten

29. September 2020

Oper Frankfurt und Grand Théâtre de Genève sind die "Opernhäuser des Jahres" 2020. Marlis Petersen ist "Sängerin des Jahres", Jakub Józef Orliński "Sänger des Jahres" und Tobias Kratzer "Regisseur des Jahres". Olga Neuwirths "Orlando" und Hans Abrahamsens "Snedronningen" teilen sich den Titel "Uraufführung des Jahres".

Die Oper und das Grand Théâtre de teilen sich den Titel „Opern­haus des Jahres“ 2020. Die beiden Häuser wurden in einer Umfrage unter 43 Musik­kri­ti­kern am häufigsten genannt, wie die in erschei­nende Zeit­schrift „Opern­welt“ am Dienstag mitteilte. Die Auszeich­nung würdige „ihre geglückte Stücke-Drama­turgie, ein stupendes Maß an Entde­cker­freude und höchst indi­vi­du­elle Regie-Hand­schriften“, hieß es. Die erhält den Titel für die Gesamt­lei­tung bereits zum fünften Mal.

Oper Frankfurt, Grand Théâtre de Genève

Oper Frank­furt, Grand Théâtre de Genève

„Sängerin des Jahres“ ist zum vierten Mal . Die Sopra­nistin wird für ihre Darstel­lungen der Marietta/​Marie in Korn­golds „Die tote Stadt“ an der Baye­ri­schen Staats­oper und der Titel­partie in Strauss« „Salome“ am Theater an der ausge­zeichnet. Den Titel „Sänger des Jahres“ erhält der polni­sche Coun­ter­tenor Jakub Józef Orliński für seinen Tolemeo in der gleich­na­migen Händel-Oper am Badi­schen Staats­theater . Zum „Regis­seur des Jahres“ wurde gewählt, dessen „Tann­häuser“ bei den Bayreu­ther Fest­spielen 2019 zudem den Titel „Auffüh­rung des Jahres“ erhielt.

Geteilt wird auch die Auszeich­nung „Urauf­füh­rung des Jahres“: Olga Neuwirths „Orlando“ an der erhielt ebenso viele Stimmen wie Hans Abra­ham­sens Stück „Snedron­ningen“, das zunächst im däni­schen Original am König­li­chen Theater und danach auf Englisch als „The Snow Queen“ an der Baye­ri­schen Staats­oper in herauskam. Das Baye­ri­sche Staats­or­chester wird zum neunten Mal als „Orchester des Jahres“ geehrt. Dessen schei­dender Gene­ral­mu­sik­di­rektor teilt sich mit den Titel „Diri­gent des Jahres“.

Als „Wieder­ent­de­ckung des Jahres“ würdigten die Kritiker Paul Dessaus „Lanzelot“ am Deut­schen Natio­nal­theater in der Regie von . Das Stück war 1969 an der Deut­schen urauf­ge­führt worden. „Bühnen­bild­nerin des Jahres“ wurde Katrin Lea Tag für ihre Ausstat­tungen der „Salome“ in Frank­furt und „The Bass­a­rids“ an der Komi­schen Oper Berlin. Der Titel in der Kate­gorie „Kostüm­bildner des Jahres“ geht an Achim Freyer für Enescus “ Œdipe“ bei den Salz­burger Fest­spielen 2019. „Chor des Jahres“ ist zum 13. Mal der Chor der Staats­oper .

Die Spiel­zeit 201920 werde als „unvoll­endete“ im Gedächtnis bleiben, resü­mierte der verant­wort­liche „Opernwelt“-Redakteur . Bis Mitte Marz dieses Jahres habe es aber fulmi­nante Urauf­füh­rungen, wich­tige Wieder­ent­de­ckungen, ergrei­fende vokale Darbie­tungen, groß­ar­tige Insze­nie­rungen gegeben. „Mag die Pandemie hier weiteren Entde­ckungen Einhalt geboten haben, die Kunst­form selbst hat schon zuvor erneut all jene Kultur­skep­tiker in die Schranken verwiesen, die nicht müde werden, der Oper museale Faktur und atavis­ti­sche Tendenz andichten zu wollen, und damit ihre Taug­lich­keit für die spät­mo­derne Wirk­lich­keit unter Beweis gestellt.“

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Fotos: Waltraut Eising