Leo van Doeselaar

Orgel­ge­mäßes Licht

von Guido Krawinkel

1. Oktober 2019

Hier hört man Bach tatsächlich völlig neu – und erfrischend wie am ersten Tag.

Bach-Bear­bei­tungen gibt es wie Sand am Meer: unzäh­lige. Und scheinbar gibt es noch nicht genug. Jeden­falls haben sich die nieder­län­di­schen Orga­nisten Leo van Doeselaar und Erwin Wier­singa nochmal an die Arbeit gemacht und das getan, was unzäh­lige Kompo­nisten und auch Bach selbst schon vor ihnen getan haben: Werke des Thomas­kan­tors für Orgel einge­richtet. Bach soll hier „aus einem neuen Blick­winkel“ präsen­tiert werden. Das funk­tio­niert verblüf­fend gut. Zum einen weil beide Inter­preten die histo­ri­schen Instru­mente der Groninger Marti­ni­kerk wunderbar viel­seitig ausnutzen und mit einer gera­dezu über­wäl­ti­genden Spiel­freude ans Werk gehen. Zum anderen werfen auch die eigens ange­fer­tigten Bear­bei­tungen ein neues, orgel­ge­mäßes Licht auf Bach. So ist es insge­samt nicht zu viel verspro­chen, hier hört man Bach tatsäch­lich völlig neu – und erfri­schend wie am ersten Tag.