Klavierquartett Et Arsis
Packende Unmittelbarkeit
von Maria Goeth
7. März 2017
Unmittelbar wird der Hörer in die intensiven Klanglandschaften des lettischen Komponisten Pēteris Vasks entführt – wunderbar melancholische Mischungen aus baltischer Folklore und Avantgarde.
Sein Debütalbum präsentiert das 2005 gegründete und bereits vielfach preisgekrönte Klavierquartett „Et Arsis“ aus Hristina Taneva (Klavier), Velislava Taneva (Violine), Ainis Kasperavičius (Viola) und Diego Hernández Suárez (Violoncello).
Unmittelbar wird der Hörer in die intensiven Klanglandschaften des lettischen Komponisten Pēteris Vasks entführt – zuweilen wunderbar melancholische Mischungen aus baltischer Folklore und Avantgarde. Für den 1946 geborenen, stark von der russischen Okkupation geprägten Vasks war während der Unterdrückung der lettischen Sprache die Instrumentalmusik eine „Insel der Freiheit“ im „Völkergefängnis Sowjetunion“. In den ausdrucksgewaltigen, aber klaren, organischen und enorm zugänglichen Klangsäulen seiner Musik stellt das Ensemble die Synthese aus Vasks Dramatik, Hoffnung und seiner Liebe zur Natur eindrucksvoll vor. »Ich habe immer davon geträumt, dass meine Musik einmal an Orten zu hören sein würde, an denen unglückliche Menschen versammelt sind – in Krankenhäusern und Gefängnissen, in überfüllten Straßenbahnen und Bussen… tröstend und fragend«, so der Komponist.
Im Anschluss ist Brahms erstes Klavierquartett g‑Moll op. 25 zu hören, das die Musiker von „Et Arsis“ vor allem mit bemerkenswerter Unmittelbarkeit und Präsenz spielen, homogen und direkt. Auch im berühmten „Rondo alla Zingarese“ des letzten Satzes mit seinem ungarischen Feuer erfreuen sie mit Klarheit und Brillanz sowie strahlend glockenhaften Konturen im Klavier.