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Der König und die bösen Geister

von CRESCENDO Redaktion

17. März 2021

Vielleicht stehe ich tatsächlich einfach nur so da, aber das schon ziemlich lange!

Ich weiß, was Sie von mir denken: Die ist doch ein biss­chen lang­weilig. Steht die ganze Zeit einfach nur so da. Da sage ich Ihnen: Stimmt doch gar nicht. Viel­leicht stehe ich ja tatsäch­lich einfach nur so da, aber das schon ziem­lich lange! Immerhin bin ich schon Tausende von Jahre alt. Das können Ihnen die Archäo­logen bestä­tigen. Aber was viel wich­tiger ist: Ich bin das Instru­ment eines Königs. Und wer kann das schon von sich behaupten. Wenn Sie mir nicht glauben, na, dann nehmen Sie doch mal ein Buch in die Hand. Also, das Buch, das meis­tens gerne ganz hinten im Bücher­regal steht. Da werden Sie es schon lesen.

Neid und Eifer­sucht

Die Geschichte von mir und dem König, der sich von Gott abge­wandt hatte, und von den bösen Geis­tern, die ihn plagten und die ich dann vertrieb. Also nicht nur ich, sondern auch derje­nige, der damals auf mir gespielt hat. Der war nämlich auch nicht ohne. Ein echter Könner, eine Berühmt­heit, sage ich Ihnen. Und im Übrigen auch noch der Sohn des von Geis­tern geplagten Königs. Gut, die Geschichte wäre beinahe schlecht ausge­gangen. Wollte doch der König seinen Sohn dann irgend­wann abmurksen, mit einer Lanze. Das Ganze hatte aber nichts mit mir zu tun. Da bin ich mir ganz sicher, ehrlich. Ich habe einwand­frei geklungen. Es gab keine Beschwerden. Es ging da wohl eher um Neid und Eifer­sucht. Und aus solchen Sachen halte ich mich lieber raus.

Die eine oder andere Kurve

Wenn ich es mir aber so recht über­lege, bin ich schon auch immer für das eine oder andere Drama gut. Ich denke da nur an meinen lieben, armen Jean-Baptiste Krum­p­holz. Sagen Sie bloß, den kennen Sie nicht? Ein Virtuose, ein Meister seines Fachs. Ich war „sein“ Instru­ment. Aber das hat ihn vor Leid nicht bewahren können. Seine Frau brannte mit einem gewissen Ladislav Dussek nach London durch. Der arme Krum­p­holz war voller Kummer und Gram und ertränkte sich später in der Seine. Da half es auch nichts, dass er mich in den Arm nahm. Ich habe zwar auch die eine oder andere Kurve. Aber na ja… Für die Frau ging die Geschichte aber auch nicht so beson­ders gut aus: Sie wurde von Dussek sitzen gelassen – für eine andere. Wenn Sie ein Freund von Daily Soaps sind, dann kennen wir uns übri­gens bestens. Da muss nur ein biss­chen geträumt werden, dann verschwimmt auch schon das Bild und ich ertöne. Na, dann träumen Sie mal schön.

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