News | 07.02.2022

Regis­seur Hans Neuen­fels gestorben

von Redaktion Nachrichten

7. Februar 2022

The influential theater and opera director Hans Neuenfels has died at the age of 80. He revolutionized musical theater in Germany with his visual productions and was also known as a writer, essayist, and lyricist. He was a member of the Berlin Academy of Arts and the Bavarian Academy of Fine Arts.

Der Regis­seur ist tot. Er starb am Sonntag in im Alter von 80 Jahren, wie mehrere Opern­häuser am Montag mitteilten. Kultur­staats­mi­nis­terin Claudia Roth (Grüne) würdigte ihn als einen der einfluss­reichsten Theater- und Opern-Regis­seure sowie als viel­sei­tigen Intel­lek­tu­ellen, Schrift­steller, Essay­isten und Lyriker. „Mit seinen bild­ge­wal­tigen Insze­nie­rungen hat er das Musik­theater in revo­lu­tio­niert.“

Hans Neuenfels (1941-2022)

Hans Neuen­fels (1941–2022)

1941 in Krefeld geboren, studierte Neuen­fels Schau­spiel und Regie am Max-Rein­hardt-Seminar in . Ab 1972 prägte er das Schau­spiel mit. In , , Berlin, , , Paris und Wien insze­nierte er fast 100 Schau­spiele. Von 1986 bis 1990 war er Inten­dant der Freien Volks­bühne Berlin.

Mit Verdis „Der Trou­ba­dour“ in gab Neuen­fels sein Debüt als Opern­re­gis­seur. Zu seinen wich­tigsten Arbeiten zählen „Macbeth“ und „Aida“ (Frank­furt), „Rigo­letto“ (), „Le prop­hète“ (), „Die Entfüh­rung aus dem Serail“ (Stutt­gart) und „Lady Macbeth von Mzensk“ (). Neuen­fels« „Idomeneo“-Inszenierung an der Deut­schen Oper Berlin, bei der in einer Szene die abge­schla­genen Köpfe von Poseidon, Christus, Mohammed und Buddha auf vier Stühlen stehen, wurde im September 2006 aus Angst vor isla­mis­tisch moti­vierten Anfein­dungen abge­setzt, aber nach öffent­li­chen Protesten und einer Entwar­nung des Landes­kri­mi­nal­amtes drei Monate später unver­än­dert wieder aufge­führt. Seine letzte Neuin­sze­nie­rung war 2018 Tschai­kow­skys „Piqué Dame“ bei den Salz­burger Fest­spielen. 2020 brachte er seine Stutt­garter „Entfüh­rung aus dem Serail“ noch einmal auf die Bühne der Wiener Staats­oper.

Neuen­fels war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Baye­ri­schen Akademie der Schönen Künste. Die Kritiker der Zeit­schrift „Opern­welt“ wählten ihn 2005, 2008 und 2015 zum Regis­seur des Jahres.

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Fotos: Wiener Staatsoper Atha Athansiadis