Il pomo d'oro

Schön­stim­miges Brüder­paar

von Roland H. Dippel

5. Februar 2019

Unter Maxim Emelyanychev macht das Originalklang-Ensemble Il pomo d'oro (Der goldene Apfel) seinem Namen alle Ehre.

Erst nach der Wieder­ent­de­ckung in 1924 würdigte man, mit welch modern anmu­tender Fast-Ironie Händel die eroti­schen Verwir­rungen um den Perser­könig Arta­xerxes vertont hatte. Für die 1738 in London wenig erfolg­reiche Oper um das berühmte „Largo“ orien­tierte er sich an Silvio Stam­pi­glias Libretto für Giovanni Bonon­cini. Unter macht das Origi­nal­klang-Ensemble Il pomo d’oro (Der goldene Apfel) seinem Namen alle Ehre. Das Gelbe­ti­kett hat nach Franco Fagiolis faszi­nie­rendem Händel-Album um den argen­ti­ni­schen Coun­ter­tenor und in den Partien der so unter­schied­li­chen Brüder Serse und Arsa­mene ein stil­kun­diges und mit allen vokalen Finessen agie­rendes Ensemble arran­giert. Intensiv gestal­tete Rezi­ta­tive und ein jugend­lich dyna­mi­scher Vortrag, dazu opti­males Gespür für die Span­nungs­bögen von Händels Arien-Ketten machen diese Neuein­spie­lung zum Vergnügen.