Sophia Mott

Ein Tableau vivant

von Stefan Sell

18. März 2020

Sophia Mott erzählt in ihrem Buch „Mein Engel, mein alles, mein Ich“ von den Frauen in Beethovens Leben.

„Mein Engel, mein Alles, mein Ich“, so beginnt der wohl berüh­rendste, wie auch rätsel­haf­teste Liebes­brief der Musik­ge­schichte. Wer war die unsterb­liche Geliebte? Und wieso wurde Beet­ho­vens Brief in seinem eigenen Nach­lass gefunden? Fragen, die wohl nie beant­wortet werden können. Wie schön!

Das lässt Raum für Fantasie, Einfüh­lungs­ver­mögen, Verständnis, Empa­thie und viel Speku­la­tion. Mott nutzt den Raum so leicht­händig, dass es ein Freude ist, ihren Versionen in 13 Kapi­teln zu folgen. Aus weib­li­cher Perspek­tive erzählt sie, welche Frauen in Beet­ho­vens Leben eine Rolle spielten. So wird nicht nur Beet­hoven dem Leser zum Greifen nah, auch die Frauen bekommen Konturen. Mott ist ein Tableau vivant gelungen, so lebendig und farben­froh, dass der Leser das Gefühl bekommt, er wäre dabei gewesen. Dies Buch zählt jetzt schon zu den schönsten Veröf­fent­li­chungen des Beet­ho­ven­jahres.

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