News | 11.01.2021

Studie: Kaum Corona-Anste­ckung in Konzert­häu­sern

von Redaktion Nachrichten

11. Januar 2021

Eine Studie des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts zeigt, dass in Konzertsälen mit geeigneter Lüftungsanlage und Maskenpflicht die Corona-Infektionsgefahr nahezu ausgeschlossen ist. Eine Belegung im Schachbrettmuster und damit 50 Prozent der Saalkapazität wird empfohlen.

In Konzert­sälen mit geeig­neter Lüftungs­an­lage kann die Gefahr einer Corona-Infek­tion durch Aero­sol­über­tra­gung „nahezu ausge­schlossen werden“. Das ergab eine Studie des Fraun­hofer Hein­rich-Hertz-Insti­tuts Goslar, teilte das Konzert­haus am Montag mit. Würden alle Zuschauer einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sei theo­re­tisch sogar eine Voll­be­set­zung im Saal denkbar. Unter Einbezug der Zuwege und Foyers werde jedoch eine Saal­be­le­gung im Schach­brett­muster und damit 50 Prozent der Saal­ka­pa­zität empfohlen.

Dummy mit Mund-Nasen-Schutz

Dummy mit Mund-Nasen-Schutz

Die von dem Konzert­haus in Auftrag gege­bene Unter­su­chung erfolgte in Zusam­men­ar­beit mit dem Umwelt­bun­desamt und Hygie­ne­ex­perten. Es sei die erste veröf­fent­lichte Studie, die expe­ri­men­telle Daten zur Beur­tei­lung einer mögli­chen Corona-Anste­ckungs­ge­fahr bei Besu­chen von Konzert­häu­sern gewinnen sollte. Dazu wurde an drei Tagen im November 2020 die räum­liche Ausbrei­tung von Aero­solen und Kohlen­di­oxid im Dort­munder Konzert­saal expe­ri­men­tell unter­sucht. Mit den Ergeb­nissen der Studie könnten auch Aussagen für andere Konzert­häuser oder Theater ähnli­cher Größen­ord­nung getroffen werden, hieß es.

„Die vergan­genen Monate haben gezeigt, dass die Politik wissen­schaft­lich fundierte Entschei­dungs­grund­lagen benö­tigt“, erklärte Konzert­haus-Inten­dant Raphael von Hoens­broech. „Mit unserer Studie wollen wir dazu beitragen, dass die Konzert­häuser und Theater bei Öffnung wieder hinrei­chend Publikum zulassen können.“

Die Unter­su­chung sei „ein wert­voller Baustein für die Bemü­hung, den Spiel­be­trieb auch in Pande­mie­zeiten zu ermög­li­chen“, sagte die nord­rhein-west­fä­li­sche Kultur­mi­nis­terin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Die Landes­re­gie­rung habe bereits eine gemein­same Arbeits­gruppe unter anderem mit Vertre­tern von Kultur­ein­rich­tungen einge­setzt, die auf der Grund­lage von wissen­schaft­li­chen Erkennt­nissen eine diffe­ren­zierte Öffnungs­stra­tegie erar­beiten soll. Teil dessen sei eine breit­an­ge­legte Analyse der Wirk­sam­keit von Belüf­tungs­sys­temen.

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Fotos: Simeon Klein