News | 22.07.2020

Stutt­garter Oper mit redu­ziertem Programm

von Redaktion Nachrichten

22. Juli 2020

Die Staatsoper Stuttgart plant für den Beginn der neuen Spielzeit ein reduziertes Programm mit nur 38 statt 68 Vorstellungen bis Ende Januar. Der Repertoirebetrieb wird nicht stattfinden. Der Fokus liegt auf fünf Musiktheater-Premieren und Spezialformaten.

Die Staats­oper plant für den Beginn der neuen Spiel­zeit ein deut­lich redu­ziertes Programm. Statt der ursprüng­lich vorge­se­henen 68 Vorstel­lungen bis Ende Januar werden nur 38 gezeigt, sagte Inten­dant Viktor Schoner am Mitt­woch. Zudem beginnt die Saison erst am 1. Oktober. Darüber hinaus wird es im Januar 2021 gar keine Opern­auf­füh­rungen geben. „Die Einspa­rungs­maß­nahmen durch Kurz­ar­beit fordern von uns allen Opfer“, erklärte Schoner.

„Der Reper­toire­be­trieb, wie wir ihn kennen, wird nicht statt­finden“, sagte der Inten­dant. Der Fokus liege auf fünf Musik­theater-Premieren und Spezi­al­for­maten. Es werde ledig­lich zwei Reper­toire­vor­stel­lungen geben.

Den Saison­auf­takt markiert die Première von Mozarts „Die Zauber­flöte“. Die Insze­nie­rung von und Suzanne Andrade ist eine Produk­tion der Komi­schen Oper und wird nun mit dem Ensemble der Stutt­garter Staats­oper gezeigt. Wenige Tage später kommt der Doppel­abend aus Pietro Masca­gnis „Caval­leria rusti­cana“ und Salva­tore Sciar­rinos Kammer­oper „Luci mie tradit­rici (Meine verrä­te­ri­schen Augen)“, der eigent­lich für Ende Juni 2020 geplant war, auf die Bühne. Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“ in der Kammer­or­ches­ter­fas­sung von , gekop­pelt mit Elfriede Jelineks „Die Bienen­kö­nige“, ersetzt Ende Oktober die groß­di­men­sio­nierte Oper „Die Frau ohne Schatten“ von .

Im Reper­toire kommt Wolf­gang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ am 9. November einmalig im Stutt­garter Opern­haus zur Auffüh­rung. Es diri­giert Gene­ral­mu­sik­di­rektor . Die Titel­partie singt Ensem­ble­mit­glied Björn Bürger. Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ steht am 12. Dezember wieder auf dem Spiel­plan. Ob die Oper in der Insze­nie­rung von oder konzer­tant zu sehen sein wird, ist noch nicht entschieden.

„Für jedes Werk im Herbst haben wir einen eigenen Klang­raum geschaffen: Gesang und Orchester werden bei jeder Oper und bei konzer­tanten Auffüh­rungen aus unter­schied­li­chen Rich­tungen zu hören sein“, erläu­terte Gene­ral­mu­sik­di­rektor Corne­lius Meister. „Dabei beziehen wir den Orches­ter­graben, die Bühne, die Logen, den dritten Rang und das Foyer ein. Das ganze Opern­haus wird zum Klingen gebracht.“ So bekomme das Publikum die Möglich­keit, die Prot­ago­nisten der Staats­oper und des Staats­or­ches­ters „aus Perspek­tiven zu erleben, die voll­kommen neu und jedes Mal anders sind“, so Meister.

Die aktu­elle Spiel­zeit der geht an diesem Sonntag zu Ende. Wegen der Corona-Pandemie musste das Staats­theater Stutt­gart den Spiel­be­trieb am 13. März zunächst aussetzen. Seit Juni finden Auffüh­rungen mit Hygiene-Vorgaben und redu­zierter Zuschau­er­ka­pa­zität statt. Allein im Opern­haus mit 1.400 Plätzen seien dadurch 66 Opern­vor­stel­lungen und Konzerte entfallen, hieß es. Die Staats­oper sei durch die Corona-Pandemie in „budge­täre Schief­lage“ geraten, erklärte Inten­dant Schoner.

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Fotos: Björn Klein