Ildar Abdrazakov

Sugges­tive Gestal­tung

von Fabian Stallknecht

6. September 2019

Individuell und attraktiv im Timbre trägt Ildar Abdrazakov mit seiner herrlichen dunklen Bassstimme die Arien Verdis vor.

Von „des Basses Grund­ge­walt“ ist bereits in Goethes Faust die Rede und davon, dass diese das Gewölbe wider­schallen lasse. Ein Phänomen, das auch dem neuen Verdi-Rezital des russi­schen Bass inne­wohnt. Dieser gehört zu jenen Sängern, die ihre Karriere, stets ein wenig unter dem massen­me­dialen Radar flie­gend, verfolgten und doch ohne Hype den Weg an die Welt­spitze ihres Stimm­fachs gefunden haben. Warum, das beweist der Sänger in jedem Takt dieser gut 70 Minuten: eine Bass­stimme zum Schwärmen, herr­lich dunkel und voll, aber immer sauber auf Linie gesungen und nie wabernd, indi­vi­duell und attraktiv im Timbre und jeden der neun hier präsen­tierten Charak­tere suggestiv gestal­tend; auch wenn für die Hass­pre­diger wie Silva oder Fiesco viel­leicht noch das aller­letzte Quänt­chen kalt­her­ziger Härte fehlen mag. Befeuert und getragen wird er vom Orchestre Métro­po­li­tain de Montréal unter keinem Gerin­geren als