Maxim Emelyanychev

Tänze­ri­sche Unbe­küm­mert­heit

von CRESCENDO Redaktion

6. Januar 2019

Brillianter Beethoven!

zählt zu den größten Hoff­nungen der russi­schen Musik­szene. Das heute 30 Jahre junge Multi­ta­lent studierte Klavier, Cembalo, Barock­horn und Diri­gieren und gewann danach in allen Fächern inter­na­tio­nale Preise. Seit 2016 leitet Maxim Emely­any­chev auch das renom­mierte Barock­ensemble . Für sein Diri­genten-Debüt hat er sich zwei sinfo­ni­sche Kron­ju­welen ausge­sucht: Wer sich heute an Beet­ho­vens Eroica heran­traut, muss über Zauber­kräfte verfügen, um das alte Schlacht­ross in ein Renn­pferd zu verwan­deln. Doch Emely­any­chev meis­tert die Verjün­gungskur mit jugend­li­cher Frische und einer tänze­ri­schen Unbe­küm­mert­heit und Anmut, die alles heroi­sche Pathos, allen Tita­nismus, alle roman­ti­sche Bedeu­tungs­schwere, von ihm abfallen lässt und es in die schlanken, spie­le­risch drän­genden Bewe­gungs­muster einer klas­si­schen Sinfonie zurück­führt. Mit histo­risch orien­tierter, leicht­fü­ßiger Trans­pa­renz verweisen seine hoch­mo­ti­vierten Nizhny Novgorod Soloists wieder auf die innere, struk­tu­relle Logik von Beet­ho­vens revo­lu­tio­närer Satz­technik, und entfa­chen mit riesigen Atem­bögen eine sogar­tige Strin­genz, die ganz ohne äußeren Druck die Musik selbst spre­chen lässt. Die Eroica entle­digt sich hier alter Last und kann wieder frei atmen. Mit ähnlich frischem, drän­gendem Puls und tänze­ri­scher Beweg­lich­keit entstaubt Emely­any­chev auch Brahms« Haydn-Varia­tionen und durch­glüht sie mit jugend­li­chem Feuer.